Inflation, Euro-Anleihen und europäischer Finanzausgleich
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Vorsorgewohnungen als Inflationsschutz
Eine Währung kann langfristig nur so stark und stabil sein, wie es die fundamentalen Grundlagen der jeweiligen Volkswirtschaften erlauben. Aus Sicht der häufig genannten klassischen Parameter, die für die Entwicklung für Währungen untereinander von besonders hoher Bedeutung sind, wie Inflationsentwicklung, Größe und Entwicklung des Bruttoinlandproduktes (BIP), Leistungsbilanz und Kaufkraftparität, ist die Eurozone auf den ersten Blick gut aufgestellt: Die Inflation spielt im Moment keine besondere Rolle und befindet sich weitgehend im für die Entwicklung der Wirtschaft als optimal zu bezeichnenden Bereich um die 2,0 Prozent. Die letzten Eurostat-Daten zeigten konkret einen Anstieg der Lebenshaltungskosten im Euro-Raum im Oktober um 1,9 Prozent.
So sieht das Bruttoinlandprodukt im Vergleich aus
In der Euro-Zone erwirtschaften 329 Millionen Menschen ein BIP von ca. 9,0 Billionen Euro Im Vergleich dazu erwirtschaftet die gesamte EU mit ca. 500 Millionen Einwohnern ein BIP von 12,6 Billionen Euro, die USA mit 307 Millionen US-Bürgern ein BIP von 11,3 Billionen Euro und schließlich erwirtschaften 74 Millionen Japaner ein BIP von etwa 3,3 Billionen Euro (Datenquelle: EZB Zahlenbasis: 2009).
Der Leistungsbilanz-Vergleich
Die Leistungsbilanz der Euro-Zone ist wesentlich besser als die der Amerikaner. 2009 betrug laut der EZB das US-Leistungsbilanzdefizit minus 2,7 Prozent, die Euro-Zone erwirtschaftete dagegen „nur“ ein Defizit von minus 0,6 Prozent. Die Kaufkraftparität kann man gut anhand des sogennannten Big Mac-Index messen. Diese Messung ist allerdings für konkrete Devisenprognosen zu ungenau und spielt meist nur bei sehr heftigen Abweichungen überhaupt eine Rolle. Im Moment kostet ein Big Mac in Europa durchschnittlich ca. 3,43 Euro. Bei einem Wechselkurs von US-Dollar 1,33 sind das 4,56 US-Dollar. Das vergleicht sich mit einem Preis in den USA von 3,71 US-Dollar. Demnach hätte der Euro einen wenig spektakulären Abwertungsbedarf von um die 23 Prozent. Eklatante Abweichungen zeigt dieser Index im Moment für China (ein Big Mac kostet dort nur ca. 2,18 US-Dollar, der Yuan ist folglich nach dieser Lesart stark unterbewertet) und auf der anderen Seite der Bewertungsskala für die Schweiz. Bei unseren Nachbarn kostet ein Big Mac umgerechnet stolze 6,78 US-Dollar (Quelle: The Economist – Big Mac-Index).
Wenn man sich lediglich die zuvor angegeben Daten vor Augen führt, sind die derzeitigen Devisenkurse am Markt in jeder Hinsicht nachvollziehbar. Einen gewisser Abwertungsbedarf bestünde für den Euro etwaig gegen den Yuan, ein gewisser Aufwertungsbedarf gegen den Schweizer Franken. Aber wie schon erwähnt, das ist alles nichts Spektakuläres. Jedenfalls nichts, worum man sich ernsthafte Sorgen machen müsste, so Fegg.