Finanzsystem
Neue Ideen zur Verteilung von Vermögen und Lasten
Griechenland
Nervenkrieg mit der EU
Griechenland
Hilfe zur Selbsthilfe als richtiger Weg
Geldentwertung im April
Inflation klettert auf 3,3 Prozent
Der Plan der Europäischen Union und des Internationaler Währungsfonds (IWF) zur Unterstützung Griechenlands ist vernünftig, effizient und prinzipiell machbar. Dazu wird in letzter Konsequenz über einen langen Zeitraum die Finanzierung der Schulden durch den Rettungsfonds – also durch die Partner und damit mit der Bonität der Kernstaaten – übernommen.
Durch die dadurch möglichen niedrigen Zinsen ist im Gegensatz zu den hohen Zinsen, die Griechenland selbst zahlen müsste, eine langfristige Stabilisierung und Reduktion der Schuldenlast möglich. Die Voraussetzung dafür ist ein Primärüberschuss (Haushaltsbilanz ohne Zinszahlungen), der bei moderatem realen Wachstum erfüllbar scheint.
Problem ist Steuereintreibung - und nicht, dass Bevölkerung zu arm wäre
Die dafür nötigen Strukturreformen werden aktuell eingeleitet. Über das Potenzial der griechischen Wirtschaft gehen auch bei der Gutmann Kapitalanlageaktiengesellschaft die Meinungen weit auseinander. Die Wahrheit liegt sicher zwischen "nicht wettbewerbsfähig" und "dynamisch". Immerhin konnte Griechenland vor der Krise fast eine Dekade lang ein sehr hohes Wachstum generieren. Das Problem des Staates ist auch nicht, dass die Bevölkerung zu arm wäre, um den Staat zu finanzieren, sondern eher die Frage der Steuereintreibung. Dieser jetzt eingeschlagene Weg ("Rettungspaket") gleicht jedenfalls purem Föderalismus: Die Länder müssen einen großen Teil ihrer fiskalischen Autonomie abgeben, um von den “Partnern“ finanziert zu werden.
Die aktuelle Diskussion ist wieder aufgeflammt, obwohl der oben beschriebene Weg schon eingeschlagen war. Die Schulden waren eben noch höher als zunächst angenommen, die Aufgabe noch schwieriger. Daher wird wieder nach einer "Lösung" gesucht.