Erstens müssen die Basisfunktionen eines griechischen Bankensystems erhalten bleiben, sonst gibt es kein Fundament für eine Erholung (ein "Haircut" der Staatsanleihen in den Portfolios dieser Banken ist damit ausgeschlossen).
Zweitens muss nach einer allfälligen Lösung eine Finanzierung möglich sein. Es ist daher schwer vermittelbar, den deutschen und französischen Banken und (Pensions-)Versicherungen (und damit auch wieder dem Steuerzahler?) jetzt Verluste aufzubürden, um dann wieder "unter Partnern" wegen der Finanzierung danach zu fragen.
Drittens darf die Lösung nicht zu einer Kettenreaktion führen, die die anderen in Bedrängnis geratenen Staaten gefährdet ("Ansteckung").
Werden die Griechen jetzt von ihren "Auslandsschulden" befreit, was hindert dann den irischen und portugiesischen Steuerzahler daran, diesen Weg ebenfalls attraktiv zu finden? Für eine harte Restrukturierung fehlt daher aktuell angesichts der extremen Nebenwirkungen das Incentive, da sowohl auf nationaler Ebene als auch auf EU-Ebene die Kosten den Nutzen überwiegen, so Neuhold.