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Quo vadis Rettungsschirm
 
24.11.2010

Was Pleiten von Deutschland, Russland und Argentinien zeigen

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Als Deutschland zahlungsunfähig wurde

Deutschland war beispielsweise 1923 zahlungsunfähig. Die Ausgangspunkte für diesen Bankrott finden sich in sehr hohen Reparationszahlungen nach dem 1. Weltkrieg sowie in einer ungenügenden Besteuerung (höhere Einkommensschichten weigerten sich, die ihnen auferlegten Steuern zu bezahlen) und in übermäßigen Ausgaben für den öffentlichen Dienst wieder. Dies mündete in einer galoppierenden Inflation, zumal führende Politiker damals keinen Anlass sahen, die Geld- und Steuerpolitik zu stabilisieren. Um einen Einkauf zu erledigen, trugen die Bürger Millionen von Reichsmark in Schachteln mit sich herum. Als Notlösung kam es zur Auflage der Rentenmark. Wie bei jeder Geldentwertung profitierten auch damals grundsätzlich die Schuldner, während die Sparer fast vollständig auf der Strecke blieben.

Asienkrise machte Russland zahlungsunfähig

Im Zuge der Asienkrise 1997 kam Russland in Bedrängnis. Der stark gefallene Ölpreis brachte die Staatseinnahmen gehörig unter Druck. Die Auswirkungen der Asienkrise ließen Anleger damals befürchten, dass sich die Lage in Russland ähnlich entwickeln könnte, wie in den wirtschaftlichen Problemzonen Thailand, Malaysia, Indonesien und den Philippinen. Daraufhin kam es zu einem gewaltigen Kapitalabfluss und schließlich konnte Russland mehr als 40 Milliarden US-Dollar Schulden nicht mehr bedienen – der Rubel wurde um über 70 Prozent abgewertet.

Wie Argentinien in die Pleite schlitterte

Argentinien ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Land durch wirtschaftspolitisches Missmanagement in Schwierigkeiten kommen kann. Noch 1913 gehörte das südamerikanische Land zu den zehn reichsten Ländern der Welt. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts war die Wirtschaft zeitweise schneller gewachsen als in den USA oder Deutschland.

Ab 1945 hinkte Argentinien vielen anderen Ländern hinterher, so Spittaler. Der Hauptgrund lag in einer fast stetig hohen, hausgemachten Inflation von 1945 bis 1990 mit ihrem Höhepunkt von 5.000 Prozent im Jahr 1989. 1991 gab es in Argentinien mit dem neuen „Peso Convertible“ die sechste Währungsreform innerhalb von 100 Jahren. Auch diese Umschichtungsaktion war letztlich zum Scheitern verurteilt, da die Auslandsschulden in den 90er Jahren aufgrund der mangelhaften Haushaltspolitik immer stärker anstiegen, bis sich der Internationale Währungsfonds Ende 2001 weigerte, weitere Hilfsleistungen zur Verfügung zu stellen. Daraufhin kam es zu Zahlungseinstellungen. Ein Großteil der Gläubiger gab sich, wohl oder übel, mit einem Umtausch zufrieden, der ihr Vermögen um 67 Prozent beschnitt (im Fachjargon bezeichnet man diese Maßnahme als „Haircut“).

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