In den 90er-Jahren war die Welt noch einfach. Zumindest lässt es ein verklärter Blick zurück so erscheinen. Wer sein Geld in Papieren parkte, die auf Lira, Pesete, Escudo oder gar Drachme lauteten, war nicht nur ein Zinsjäger, sondern auch ein veritabler Spekulant. Währungsverluste waren keine große Überraschung, denn Abwertungen von weichen Währungen gegenüber der harten Deutsch-Mark und dem daran angehängten Schilling waren die Regel. In der Kernzone Europas gab es zwar weniger Zinsen, aber dafür auch kein Währungs- und darüber hinaus fast kein Bonitätsrisiko. Klare Fronten in Europa, so Robert Karas, Leiter des Asset Management der Schoellerbank.
Auf der anderen Seite der Welt hatte man mit dem US-Dollar einen verlässlichen Partner in Stresszeiten. Flammten globale Krisen auf, flüchteten Anleger in den Dollar. Die größte wirtschaftliche und militärische Macht war der logische Fluchthafen. Auch der Schweizer Franken war in diesen Zeiten nachgefragt. Aber aufgrund der überschaubaren Größe der Eidgenossenschaft war das Auffangbecken nie so groß und liquid wie die Währung der Vereinigten Staaten, so Karas.
Edelmetall
Der Goldpreis notiert noch in homöopathischen Regionen
Energie
Ölpreis wird bis Mitte 2012 auf mindestens 146 US-Dollar pro Barrel steigen
Fremdwährungskredite
Häuslbauer aufgepasst
Investment in norwegische Krone
Fixzinsanleihe bringt 4,75 Prozent Zinsen p.a.
Mit der Einführung des Euros kam es zur großen Konvergenz in Europa. Die Zinssätze der unterschiedlichen europäischen Länder näherten sich an und im Jahr 2007 waren wir alle Deutschland. Der Euro und Europa wurden als großer Erfolg gefeiert. Nur wenige Jahre später sind die „eurotischen“ Träume geplatzt, meint Karas. Sind wir jetzt alle Griechenland geworden? Definiert durch das schwächste Glied in der Kette? Es knarrt und kracht im Gebälk des europäischen Hauses und so mancher Anleger wünscht sich die harten Währungen von damals zurück und sucht nach Alternativen für das schwer Verdiente und Ersparte.