Natürlich stellt sich die Frage, ob die skizzierten Maßnahmen bedenkliche Anreize für systemrelevante Häuser setzen, so Falzberger. Es grenzt beinahe an „moral hazard“, wenn systemrelevante Häuser mehr Risiko auf sich nehmen können, weil ihnen die Restrukturierung erleichtert wird. Noch ist es allerdings zu früh, darüber zu spekulieren, ob kleinere Marktteilnehmer dann mehr Sicherheit bieten.
Doch nicht nur der Fokus auf die sogenannten systemrelevanten Banken ist bei derartigen Überlegungen zu bedenken, sondern auch die Tatsache, dass sich neben den genannten Anleihen auch Zertifikate und selbst Sparbücher üblicherweise im Status „senior unsecured“ befinden, ist ein wesentlicher Teil des Gesamtbildes. Zwar können hier (staatliche) Einlagensicherungen teilweise Abhilfe schaffen, die Komplexität nimmt freilich keineswegs ab.
In unsicheren Zeiten ist die Betonung von Qualität die wohl wichtigste Investmententscheidung, macht Falzberger aufmerksam. Dies trifft vor allem auf die Auswahl der geeigneten Bonitäten zu. Wir gehen davon aus, dass uns die Turbulenzen an den Märkten noch einige Zeit begleiten werden, die Weichen für kontrollierte Ausfälle scheinen jedenfalls gestellt zu sein. Im Vergleich zum Niveau vor der Krise haben sich die Risikoaufschläge ja vervielfacht.