Angesichts nachlassender Inflations- und gleichzeitig zunehmender Konjunkturgefahren erwarten die Experten von Raiffeisen Research, dass die EZB ihren Zinsanhebungszyklus unterbricht und den Leitzins zunächst bei 1,5 Prozent belässt. Mit einer geordneten Umschuldung Griechenlands sollten vor allem die Konjunkturabwärtsrisiken schlagend werden und die Nervosität am Interbankenmarkt nochmals zunehmen. „Als Antwort dürfte die EZB den Leitzins wieder auf 1 Prozent absenken“, erwartet Hofstätter.
EUR/US-Dollar: Anfang 2012 Niveau von 1,20 möglich
„Der Euro/USD-Kurs hat im Rahmen der aktuellen Unsicherheiten bereits unser altes Dezember-Ziel von 1,35 erreicht – das Tief der Bewegung dürfte damit aber noch nicht erreicht sein. Mit einer in unseren Augen letztendlich wohl unvermeidlichen geordneten Umschuldung Griechenlands dürfte der Euro im Frühjahr 2012 bis auf Kurse um 1,20 EUR/USD abrutschen“, so Hofstätter.
Euro/CHF: Niveaus unter 1,20 unwahrscheinlich
Da die Schweiz momentan kein Inflationsproblem hat, gehen die RBI-Analysten davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) selbst bei einer Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise die notwendigen Volumina aufbringen wird, um ein Abrutschen von Euro/CHF unter 1,20 zu verhindern. Lediglich existenzielle Probleme der Eurozone mit einer damit verbundenen massiven Ausweitung der CHF-Liquidität zur Verteidigung der 1,20 könnten die Wechselkursbindung gefährden.