Vergleich mit früheren Skandalen
Die zweifellos düstere Situationsbetrachtung hellt sich ein wenig auf, wenn man einen Datenvergleich zu einer Umfrage anstellt, die das IMAS schon 1986 zum Thema "Korruption" durchgeführt hat. Damals – unter dem Eindruck von Skandalen wie Bundesländerversicherung, AKH, WBO, Intertrading, den Fällen Proksch, Sekanina, Abt Rappold, Kery, Matysek und nicht zuletzt dem Weinskandal – waren sogar 88 Prozent der Österreicher von der moralischen Fäulnis in ihrem Land überzeugt. Der aktuell ermittelte Erregungszustand der Bevölkerung ist also trotz allem letztlich etwas schwächer als vor einem Vierteljahrhundert.
Der Verdruß an den Zeitumständen bedeutet im übrigen nicht, dass die Österreicher im eigenen Land ein höheres Maß an Korruption und politischer Unsauberkeit vermuten als jenes in den meisten anderen europäischen Staaten. Im Gegenteil: Der Vergleich mit dem Ausland fällt eher zugunsten Österreichs aus. Genau genommen sind es nämlich nur zwölf Prozent der Bewohner, die an ein Übergewicht von Mißständen bei uns selbst glauben; für 24 Prozent, also genau doppelt so viele Menschen, geht es anderswo in Europa noch schlimmer zu. Eine 49 Prozent starke Mehrheit erklärt, es gebe in puncto Korruption zwischen hier und dort keine Unterschiede.
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