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Der Präsident der Arbeiterkammer Tirol Erwin Zangerl fordert ein Stopp dieser Abzockmethoden: „Man ist unterwegs, braucht dringend eine Telefonnummer, hat aber keinen Zugang zum Internet oder einem Telefonbuch und ruft eine Auskunftsnummer an: In dieser Situation müssen alle Betreiber jedenfalls sicherstellen, dass der Anrufer detaillierte Kostenhinweise erhält und nicht versucht wird, die tatsächlichen Kosten zu „verschleiern“.
Der Hinweis nach dem Anwählen der Auskunftsnummer stellt sicher, dass man sich der Kosten des Telefonates und der Leistung, die man in Anspruch nimmt, bewusst ist. Bei der Frage aber, ob man „weiter verbunden“ werden möchte, rechnen viele Konsumenten schlicht nicht mehr damit, dass auch dieses „normale“ Telefonat zum hohen Tarif eines Auskunftsdienstes verrechnet wird. Umso wichtiger ist es, unmittelbar vor einer Weitervermittlung neuerlich auf die Kosten pro Minute hinzuweisen, dazu sind die Auskunftsdienste nach den Bestimmungen der Kommunikationsparameter-, Entgelte- und Mehrwertdiensteverordnung (KEM-V) der Rundfunk & Telekom Regulierungsbehörde ( RTR) auch verpflichtet. Ebenso ist es für ältere Menschen vielfach unmöglich, eine Nummer ohne Telefonauskunft zu eruieren. Hier holen sich die Betreiber dann ein ordentliches Körberlgeld.“
Weitere Ergebnisse der Erhebung:
Die Auskunftsdienste benötigten bis zur Angabe der gesuchten Telefonnummer zwischen 16 Sekunden und einer Minute und 24 Sekunden. „Negativer Spitzenreiter“ bei der Dauer des Gesprächs war die Telekom Austria, die jedoch hinsichtlich der Kostentransparenz die einzige
war, die korrekt informiert und alle diesbezüglichen Verpflichtungen eingehalten hat. Den schnellsten Auskunftsdienst bei dieser Erhebung hatte Telering.
Nur zwei Auskunftsdienste fanden nicht sofort die richtige Nummer, wobei in einem Fall relativ rasch dann doch die richtige Telefonnummer angeboten werden konnte (Telekom Austria). Im anderen Fall (118811- Auskunft Conduit Enterprises – erster Anruf) behauptete ein offensichtlich sehr genervter Mitarbeiter, dass es sicher keinen Eintrag zu der gesuchten Firma in Innsbruck gäbe und nannte nur die Telefonnummer der Wiener Zentrale – diese müsse dem Anrufer ja weiterhelfen können. Dem Anrufer wurde während des Gespräches vermittelt, dass er eher lästig sei und dass er schon glauben könne, was man ihm mitteilt. Bei einem Kontrollanruf beim selben Auskunftsdienst kurze Zeit später wurde die gesuchte Telefonnummer innerhalb von 22 Sekunden gefunden.
Mit Ausnahme des zuletzt genannten wurden alle Auskunftsdienste je einmal angerufen. Bei Orange werden unterschiedliche Tarife verrechnet, je nachdem, ob man aus dem Orange Netz (1,35 Euro / Minute) oder einem anderen Netz ( 1,55 Euro / Minute) anruft.
In Anbetracht des überraschend negativen Ergebnisses fordert die AK Tirol die Auskunftsdienstbetreiber dringend auf, die verbindlich vorgeschriebenen und für die Konsumenten wichtigen Informationspflichten einzuhalten.