Im Falle eines tatsächlichen „Haircuts“ dürften die Auswirkungen ziemlich groß sein. Der Markt würde vermutlich sofort Spekulationen aufnehmen, dass auch andere klamme Länder einen solchen Schritt setzen könnten. Der Euro würde vermutlich in einem solchen Szenario unter erneuten Verkaufsdruck geraten. Währungen wie der Schweizer Franken und der YEN würden wahrscheinlich unterstützt, zum Nachteil vieler Kreditnehmer in diesen Währungen. Diese sind besonders reichlich in Mittelosteuropa zu finden. Deshalb dürften auch die dortigen Volkswirtschaften in einem derartigen Umfeld unter Druck geraten.
Das rät die Schoellerbank Anlegern
"Wir empfehlen Anlegern dieses Szenario zumindest auf der Rechnung zu haben", so Fengg. Für zweijährige deutsche Anleihen erhalten Anleger derzeit lediglich ca. 0,7 Prozent, davon müssen noch Kosten und Steuern abgezogen werden. Festgelder werden – je nach Bonität der Bank (griechische Banken zahlen im Augenblick selbstredend mehr als erste österreichische Adressen) – recht unterschiedlich verzinst. Viel höher liegt aber auch dieser Zinssatz nicht. Sparbücher liegen je nach Bindungsdauer und Bonität der Bank so zwischen 0,1 Prozent bis 0,8 Prozent. Das sind beinahe schon „japanische“ Verhältnisse.
Wer diese Rendite etwas aufbessern möchte und bereit ist, dafür etwas höhere Kursschwankungen in Kauf zu nehmen, dem empfehlen wir, sein Rentenportfolio möglichst breit zu streuen. Dazu gehört eine (kleine) Beimischung von Fremdwährungen, eine Beimischung eines sehr gut gemanagten Fonds mit sogennanten strukturierten Zinsprodukten (hier ist das Management noch mehr als bei anderen Finanzprodukten ein entscheidender Faktor) oder auch steueroptimierte Anleihenfonds sollten in keinem Portfolio fehlen. Eine Vermögensverwaltung für Anleihen von Managern mit einer herausragenden historischen Performance und der nötigen Erfahrung ist sicherlich die optimalste Bedarfsdeckung für die meisten Anleger.