Wichtige volkswirtschaftliche Indikatoren weisen nach unten. Die Preise für Immobilien fallen stark. Besonders Luxusimmobilien sind davon betroffen. Die Industrieproduktion befindet sich im freien Fall. Dem Handelsverband ESEE zufolge sind die Athener Einzelhandelsumsätze im Sommergeschäft im Vergleich zum ohnehin schwachen Krisenjahr 2009 nochmals um ca. 30 Prozent regelrecht eingebrochen.
Einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer in Athen zufolge melden beinahe 90 Prozent aller Unternehmen Liquiditätsprobleme. Der sogennante Bruttokreditbedarf Griechenlands liegt laut dem IWF bis Ende 2015 bei sage und schreibe 260 Milliarden Euro. Eine der wichtigsten Zeitungen des Landes „Kathimerini" stellte fest, dem Land drohe weiterhin der Bankrott. Papandreou gab jüngst offen zu, die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit sei nicht gebannt.
Bringen die Novemberwahlen einen Politikwechsel?
Papandreous Sozialistische Partei hatte die Parlamentswahl im Oktober vergangenen Jahres gewonnen. Im November stehen in Griechenland Regionalwahlen an, die auch als Test für die Regierung gelten. Sollte die Regierung tatsächlich eine Wahlniederlage einstecken müssen, dürfte das auch parteiintern zu heftigen Diskussionen um das „Sparpaket“ führen. Das „Haircut“-Risiko stiege jedenfalls bei einem Wahlverlust deutlich an. Deshalb ist der dortige Wahlausgang auch über die griechischen Grenzen hinaus von Bedeutung