Der Rohölpreis ist wieder deutlich über die psychologisch wichtige Marke von 100 US-Dollar pro Fass angestiegen. Diese Tatsache erinnert viele Politiker und Entscheidungsträger daran, wie wichtig eine sichere Energieversorgung ist. Auch aus diesem Grund schieben sich erneuerbare Energieformen wieder deutlich in den Vordergrund.
Der Prozentsatz von alternativen Energien am gesamten Energie-Mix ist in vielen Staaten relativ gering. Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen, die derzeit am Entstehen sind, sowie der ständig steigenden Akzeptanz in der Bevölkerung, besteht für erneuerbare Energiequellen in den nächsten Jahrzehnten ein erhebliches Wachstumspotenzial.
Was Ersatz von Kernkraftwerken braucht
Folgende Grundüberlegung erscheint auch sehr interessant, so Spittaler: Um ein Kernkraftwerk mit 1,0 Gigawatt (GW) eins zu eins ersetzen zu können, werden auf Grund der Schwankungen in der Kapazität 3,0 – 4,0 GW an Wind oder 4,0 – 6,0 GW aus Solar benötigt. Um alle in Deutschland derzeit abgeschalteten Reaktoren ersetzen zu können, würden rund 25 GW Windkraft bzw. etwa 35 GW Solar notwendig sein. Um hier einen Vergleich zu ziehen, hilft ein Blick auf die im Jahr 2010 weltweit neu installierten Kapazitäten: Im Jahr 2010 kamen circa 36 GW im Windbereich und 16 GW am Solarmarkt hinzu. (Quelle: BlackRock)
Auch die chinesische Führung hat mittlerweile erkannt, dass es sinnvoll wäre die Wirtschaft des Landes stärker auf Energieeffizienz zu trimmen. Diese Tatsache spiegelt sich auch im zuletzt verabschiedeten Fünf-Jahres-Plan wieder. Der Energie-Mix dürfte sich bis zum Jahr 2020 deutlich weiter in die „grüne“ Richtung verschieben.
Der Solar- und Windbereich sind hierbei aber bei Weitem nicht die einzigen Sektoren, die es zu beachten gilt. Energieeffizienz, Emissionsreduktion und weitere alternative Energiegewinnungsformen stellen ebenfalls enorm wichtige Bausteine dar.
Derzeit gehen rund 80 Prozent der Energie auf dem Weg zum Endverbraucher verloren. Dies geschieht unter anderem durch ineffizienten Transport, schlechte Wirkungsgrade, Produktionsprozess-Verluste, schwache Motoreneffizienz bzw. mangelnde Gebäudetechnik (Quelle: Vontobel Asset Management). Daher gilt es sowohl die Energiegewinnung zu optimieren, als auch die Erzeugung und Übertragung zu verbessern und darüber hinaus beim Endverbraucher sinnvolle Produkte zu installieren.