Gemäß den Daten der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) betrug der Vermögensaufbau privater Haushalte in Finanzanlagen im dritten Quartal 2010 1,3 Milliarden Euro. Von Jänner bis September 2010 investierten private Haushalte damit insgesamt 7,0 Milliarden Euro in Finanzanlagen. Das ist nur mehr rund halb so viel wie im Vergleichszeitraum 2009. Das gesamte Finanzvermögen kletterte nicht zuletzt aufgrund anziehender Wertpapierkurse im dritten Quartal 2010 auf einen Wert von 450,2 Milliarden Euro.
Lebensversicherungen stützen Vermögensaufbau
Die Ansprüche privater Haushalte gegenüber Lebensversicherungen stiegen im dritten Quartal 2010 um 0,8 Milliarden Euro und waren damit die wichtigste Stütze in deren Vermögensaufbau. Lebensversicherungen wurden sowohl als Anlageprodukt als auch als Tilgungsträger für end-fällige Kredite verwendet. Daneben flossen rund 0,2 Milliarden Euro in Ansprüche gegenüber Pensionskassen. Diese beiden Formen der langfristigen Absicherung machten in den ersten drei Quartalen 2010 3,1 Milliarden Euro und damit knapp weniger als die Hälfte der gesamten Geldvermögensbildung privater Haushalte aus. Die Ansprüche aus Lebensversicherungen und gegenüber Pensionskassen betrugen Ende September 2010 83,3 Milliarden Euro.
Hinsichtlich Wertpapierinvestitionen waren private Haushalte im Jahr 2010 tendenziell wieder auf der Käuferseite. Sie erwarben im dritten Quartal 2010 handelbare Wertpapiere im Umfang von knapp 0,6 Milliarden Euro. Die Investitionen konzentrierten sich auf inländische Unternehmens- und Bankenanleihen sowie auf in- und ausländische Investmentzertifikate. Netto verkauft wurden trotz steigender Kurse börsennotierte Aktien inländischer Unternehmen. Wertpapierbesitzer verzeichneten zusätzlich im dritten Quartal 2010 einen Anstieg ihrer Portefeuilles in Höhe von 1,9 Milliarden Euro aufgrund steigender Wertpapierkurse. Der aktuelle Marktwert lag Ende September 2010 mit 93 Milliarden Euro auf dem Niveau von vor vier Jahren.