Trieben in den letzten drei Jahren insbesondere die höheren Einlagenbestände bei Banken den Vermögensaufbau an, so entschieden sich private Haushalte zwischen Juli und September 2010, wie schon im ersten Quartal 2010, dazu ihre Einlagenbestände zu verringern. Per saldo zogen private Haushalte Gelder von Sicht- und Spareinlagen1) in einer Höhe von insgesamt 0,8 Milliarden Euro ab. Diese Entwicklung fand im Umfeld niedriger nominellen Zinsen statt.
Negative Verzinsung bei täglich fälligem Geld und gebundenen Spareinlagen
Bedingt durch einen leichten Inflationsanstieg auf rund 1,7 Prozent im dritten Quartal 2010 wurden täglich fällige Gelder und Einlagen mit Bindungsfristen von bis zu zwei Jahren im Durchschnitt real sogar negativ verzinst. Ende September 2010 waren Einlagen in Höhe von rund 155 Milliarden Euro bei inländischen Banken davon betroffen, was den Rückzug unterstützt haben dürfte. Der Einlagenbestand ging zum Ultimo September 2010 auf 204,5 Milliarden Euro zurück, 150 Milliarden Euro davon machten Spareinlagen bei inländischen Banken aus.
Das gesamte Finanzvermögen (dazu zählen Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere, Aktien und sonstige Beteiligungen, Investmentzertifikate, Ansprüche gegenüber Versicherungen, Pensionskassen und betrieblichen Vorsorgekassen sowie sonstige finanzielle Aktiva, nicht jedoch Immobilienbesitz) der österreichischen Privatanleger erreichte im September 2010 einen Wert von 450,2 Milliarden Euro – ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber Dezember 2009.