Trieben in den letzten drei Jahren insbesondere die höheren Einlagenbestände bei Banken den Vermögensaufbau, so entschieden sich private Haushalte im ersten Quartal 2010, ihre Einlagenbestände erstmals merklich zu verringern. Frei werdendes Kapital wurde nur
teilweise zu anderen Einlagenanbietern umgeschichtet. Per saldo zogen private Haushalte Gelder von Sicht-, Termin und Spareinlagen um insgesamt 0,6 Milliarden Euro ab. Die niedrigen nominellen Zinsen, bedingt durch eine leicht gestiegene Inflation von bis zu 1,7 Prozent im März 2010, führten zu einer negativen Realverzinsung bei den meisten Bindungsfristen und dürften damit diesen Rückzug unterstützt haben. Der Einlagenbestand ging um 0,3 Prozent auf 205,8 Milliarden Euro Ende März 2010 zurück, davon waren 151,7 Milliarden Euro in Form von Spareinlagen veranlagt.
Gegenläufig operierten die Haushalte bei Veranlagungen in handelbare Wertpapiere. Insgesamt erwarben private Investoren diese Finanztitel im Ausmaß von 1,3 Milliarden Euro, wobei eine Umschichtung von Einlagen zu höher verzinsten und risikoreicheren Wertpapieren nicht
ausgeschlossen werden kann. Interessant waren für Privatanleger vor allem inländische Bank- und Unternehmensanleihen, ausländische börsennotierte Aktien sowie Renten- und Immobilienfondszertifikate.
Neben den Nettozukäufen führte auch die höhere Bewertung der bestehenden Wertpapierportefeuilles im Ausmaß von 2,0 Milliarden Euro (bzw. 2,7 Prozent) zu einem Anstieg des Wertpapierbestandes auf 91,9 Milliarden Euro und damit auf das Niveau vor dem Zusammenbruch von Lehman Brothers.