Auch aus der Sicht des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) hat der
Vorhabensbericht ein ganz großes Manko: "Diejenigen, die derzeit schon eine Pensionskassen-Pension mit massiven Abschlägen beziehen, haben von der Neuregelung rein gar nichts. Sie müssen die Verluste ganz allein schlucken," so Bernhard Achitz, Leitender Sekretär im ÖGB "Die Menschen wollen Sicherheit, Planbarkeit und Transparenz.
Positiv sieht der ÖGB die Möglichkeit, künftig leichter von einer Pensionskassenlösung in eine betriebliche Kollektivversicherung zu wechseln. "Für diesen Fall muss noch klargestellt werden, dass dieser Wechsel ohne Nachteil bzw. Verluste für die Betroffenen erfolgt. Das heißt: Das gesamte Kapital muss übertragen werden."
Steuerbegünstigter Ausstieg notwendig
"Falls sich die Pensionskassen bei einer Reform des Pensionskassensystems ihrer Verantwortung nicht stellen, muss auch ein steuerbegünstigter Ausstieg aus dem Pensionskassen-Modell möglich sein. Als Alternative wäre außerdem eine Höherversicherung in der gesetzlichen Pensionsversicherung zu überlegen", hält Achitz fest.
ÖGB-Kritik: Zusatzpensionen wurden vespekuliert
"Die aktuelle Lage zeigt vor allem eines: Es ist fatal, die Veranlagung der Altersvorsorge den Finanzmärkten und dem Kasinokapitalismus auszuliefern und so die Zusatzpensionen zu
verspekulieren. Wir dürfen die Altersvorsorge nicht den Finanzmärkten ausliefern. Die beste Garantie für einen sorgenfreien Ruhestand ist und bleibt ein staatlich finanziertes Pensionssystem nach dem Umlageverfahren", ist Bernhard Achitz, Leitender Sekretär im ÖGB, überzeugt.