Sanierungskonzept
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Kreditwirtschaft und Finanzkrise
Österreichs Banken unter der Lupe
Zwar hat sich international die Rentabilität des Bankensektors in den letzten Monaten stark verbessert, da ein Gutteil dieser Verbesserungen angesichts gestiegener Handels- und Provisionserträge allerdings auf das Kapitalmarktgeschäft zurückzuführen ist, kann noch nicht von einer nachhaltigen Verbesserung der Rentabilitätssituation gesprochen werden. Auch die österreichischen Banken konnten ihr operatives Ergebnis steigern – das unkonsolidierte Betriebsergebnis stieg im dritten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Für diese Entwicklung sind jedoch nicht nur die Handelserträge, sondern auch das stabile Zinsgeschäft verantwortlich – das Nettozinsergebnis stieg im Jahresvergleich um 9,0 Prozent an. Noch deutlicher zeigte sich die gute operative Ertragslage im Zentral- und Osteuropageschäft. Insbesondere die abgestimmte Vorgehensweise von IMF, EU und anderen internationalen Finanzinstitutionen gemeinsam mit betroffenen Aufsichtsbehörden und in Zentral- und Osteuropa (CESEE) aktiven ausländischen Kommerzbanken hat sich in der Region als stabilisierender Faktor erwiesen und zu einem verantwortungsvollen Handeln aller Beteiligten beigetragen.
Tochterbanken in Zentral-und Osteuropa als Risiken
Die guten operativen Erträge konnten bislang in Summe sowohl im Inland als auch im Ausland die zum Teil stark steigenden Wertberichtigungen auf Kredite kompensieren. „Sowohl in Österreich, als auch in CESEE besteht aber noch ein beträchtlicher Wertberichtigungsbedarf.“ so Ittner. Ein weiterer deutlicher Anstieg der Wertberichtigungsquote von Tochterbanken in CESEE, die sich in den letzten Quartalen bereits um rund 65 Prozent auf 4,6 Prozent im dritten Quartal 2009 erhöht hat, aber auch in Österreich, wo sie im dritten Quartal 2009 auf 2,6 Prozent gestiegen ist, stellt somit eines der primären Risiken für den österreichischen Bankensektor dar. Der anhaltend hohe Fremdwährungskreditanteil im CESEE-Portfolio der österreichischen Banken erhöht dieses Risiko zusätzlich. Da die oben erwähnten Unterstützungen zeitlich begrenzt sind, wird der Beherrschung dieses Risikos über die nächsten Jahre Priorität einzuräumen sein.
Regelmäßige Stress-Tests der Banken
Die regelmäßig durchgeführten Stress-Tests deuten für die österreichischen Banken insgesamt jedoch auf eine vertretbare Risikotragfähigkeit hin, wenngleich die Krise einzelne Institute stärker trifft als andere. „Unsere Tests zeigen aber auch, dass mittelfristig die Eigenkapitalausstattung weiter zu stärken sein wird. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Höhe des Eigenkapitals.“ so Ittner.
Der österreichische Versicherungssektor hat zwar von der Erholung der Kapitalmärkte ebenfalls profitiert, gleichzeitig entwickelte sich die Prämieneinnahmen jedoch angesichts der realwirtschaftlichen Rahmenbedingungen verhalten. Die Nachfrage nach österreichischen Investmentfonds hat sich indes nach deutlichen Rückgängen wieder stabilisiert.