Das Land Salzburg drängt bei seinem Landesenergieversorger Salzburg AG darauf, dass dessen 50-Prozent-Tochter MyElectric künftig auf Atomstrom verzichtet.
Der Energieeinkauf der "MyElectric Energievertriebs- und Dienstleistungs GmbH" wird auf neue Beine gestellt. Bislang bezog MyElectric rund 84 Prozent ihres Stroms vom europäisches Strommarkt (im Fachjargon: "UCTE-Mix"). Darin ist auch Strom aus Kernkraftwerken enthalten. Dies solld sich ändern.
"Gemeinsam haben wir vereinbart, dass die Salzburg AG als Gesellschafter der MyElectric massiven Einfluss nehmen wird, diesen UCTE-Stromanteil sobald wie möglich zu reduzieren. Mit dem Ziel, im Endausbau ganz auf UCTE-Strom und damit auch auf Atomenergie zu verzichten", erklärt Salzburg AG-Aufsichtsrats-Vorsitzender Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner. An MyElectric halten die Salzburg AG und der Tiroler Landesenergieversorger TIWAG je 50 Prozent.
Die Vereinbarung ist Teil eines "Fünf-Punkte-Memorandums für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Energiepolitik der Salzburg AG." Dieses wurde heute, Dienstag, vom Aufsichtsrats-Vorsitzenden David Brenner, Aufsichtsrat Hans Scharfetter sowie den Vorständen der Salzburg AG, Arno Gasteiger und August Hirschbichler, unterzeichnet.
Kampf gegen Atomstrom
Schon jetzt ist die Salzburg AG bei der Stromversorgung in Salzburg atomstrom-frei: Der Strommix, den Salzburger Endkunden beziehen, enthält keinen Strom aus Atomkraft. Das bestätigt der so genannte Stromkennzeichnungsbericht der unabhängigen Regulierungsbehörde E-Control. 92,6 Prozent kommen bei der Salzburg AG aus erneuerbaren Energieträgern. Fossile Energieträger (Erdgas, Öl) machen nur mehr 7,4 Prozent aus. Das ist im Vergleich mit anderen Landes-Energieversorgern ein Spitzenwert. Im Memorandum wird nun ausdrücklich festgehalten, zusammen mit der Salzburg AG dafür Sorge zu tragen, dass auch in Zukunft kein Atomstrom an Endkunden geht.