Erstmals seit vielen Jahren wird die Investorennachfrage 2010 die Schmucknachfrage
übersteigen. Dies ist eine klar bullische Trendwende und markiert eine neue Phase des Bullenmarktes, meint Goldexperte Roland-Peter Stöferle von der Erste Bank Group.
Schmucknachfrage fällt
Auch 2009 fiel die Schmucknachfrage, die Konsumenten reagieren weiter preissensitiv. Die größten Rückgänge verzeichneten Thailand und die Türkei, während China ein kleines Plus verbuchen konnte. Die indische Schmucknachfrage fiel 2009 um knapp 20 Prozent auf 340 Tonnen. Ausschlaggebend dafür war – neben dem hohen Preisniveau – die extreme Dürre, die einen Großteil der Ernte vernichtete. Die indischen Bauern litten an den niedrigeren Einnahmen, was man an den geringen Käufen im Zuge des Diwali-Festes ablesen konnte. Im 4. Quartal stieg die Nachfrage jedoch wieder deutlich über 100 Tonnen. Auch in 2010 hat sich die Nachfrage bislang markant verbessert. In den ersten 4 Monaten lag die Schmucknachfrage aus Indien deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Die Bombay Bullion Association meldete, dass die Nachfrage in den ersten 4 Monaten um 74 Prozent auf 126 Tonnen gestiegen ist. Besonders bemerkenswert ist dies, nachdem die Goldimport-Steuer um 50 Prozent auf 300 Rupien (ca. USD 18/Unze) erhöht wurde. Bereits im Juli 2009 wurden die Steuern angehoben, was zu höherem Angebot an Altgold und weniger Importen führte.
