CBGA 3 klar pro positiv für den Goldmarkt
Das Central Bank Gold Agreement (CBGA) wurde im August 2009 erneuert und für fünf weitere Jahre verlängert. Es sieht nun eine maximale Verkaufsmenge von 400 Tonnen (zuvor 500) Jahr vor. Neben den Zentralbanken des Eurosystems waren auch die Schwedische Riksbank und die Schweizerische Nationalbank bei den Unterzeichnern. Wir interpretieren die Verlängerung des Abkommens als klar positiv. Generell haben die Abkommen den Goldmarkt stabilisiert und beruhigt. Nach Bekanntgabe des 1. Abkommens stieg der Goldpreis in drei Tagen um 14 Prozent.
IWF-Verkäufe im Rahmen von CBGA 3
Die IWF-Verkäufe in Höhe von 403,3 Tonnen werden im CBGA 3 berücksichtigt. 200 Tonnen wurden bereits an die indische Notenbank, sowie zehn Tonnen an Sri Lanka und zwei Tonnen an Mauritius verkauft. Die Verkäufe fanden somit außerhalb des Marktes statt. Die restlichen 191,3 Tonnen wolle man über den Markt, jedoch „marktschonend“ veräußern. Eric Sprott von Sprott Asset Management zeigte Interesse am Kauf der 191,3 Tonnen, wurde jedoch aus fadenscheinigen Gründen abgewiesen. In 2010 hat der IWF bereits 5,6 Tonnen im Februar sowie 18,5 Tonnen im März über den Markt verkauft. Die Zentralbanken haben seit Beginn des 3. Abkommens lediglich 1,3 Tonnen veräußert. Wir gehen davon aus, dass die Obergrenzen von 400 Tonnen klar unterschritten werden, nachdem die großen Verkaufsprogramme der europäischen Notenbanken bereits abgeschlossen sind.
Die größten Gold-Besitzer sind Deutschland, Frankreich und Italien mit insgesamt 8.305 Tonnen. Deutschland hat bereits angekündigt, maximal kleine Mengen verkaufen zu wollen, ebenso Frankreich. Das größte Fragezeichen könnte Italien sein. Axel Weber hat mehrmals vor Goldverkäufen der Bundesbank gewarnt. So meinte er „Goldverkäufe können kein Ersatz für eine nachhaltige Konsolidierungsstrategie der Finanzpolitik sein“ . Die PIGS-Staaten (Portugal, Italien, Griechenland, Spanien) verfügen über mehr als 3.300 Tonnen Gold. Es besteht die Möglichkeit, dass hier Goldverkäufe erwägt werden, um die Budgets kurzfristig zu konsolidieren.
Im Rahmen von CBGA 2 wurden insgesamt 1.876 Tonnen Gold verkauft, dies bedeutet, dass 616 Tonnen weniger als möglich veräußert wurden.
Der Kauf der indischen Notenbank im Dezember hatte ein Volumen von USD 6,7 Mrd. Vergleicht man die chinesischen Währungsreserven in Höhe von USD 2,27 Billionen, so sind das „Peanuts“. Die Royal Bank of India hält derzeit knapp USD 20 Mrd. bzw. 6,5 Prozent ihrer Reserven in Gold. Der Kauf zeigt jedoch einen klaren Paradigmenwechsel: Zentralbanken der Schwellenländer sind mittlerweile bereit Gold zu Marktpreisen zu kaufen, um ihre Reserven zu diversifizieren. Venezuela hat angekündigt weiter zukaufen zu wollen. 20 Tonnen sollen aus heimischer Produktion kommen, die restlichen 20 Tonnen vom Weltmarkt. Auch Russland hat 2010 bereits 20 Tonnen zugekauft, Kasachstan 3,1 Tonnen. China verfügt derzeit über offiziell 1.054 Tonnen Gold, dies sind in etwa 1,8 Prozent der Devisenreserven. Sollte China insgesamt fünf Prozent in Gold halten wollen, so wären dies knapp 2.400 Tonnen. Wollte China die USA überholen, so müsste man das gesamte Gold von Frankreich, Italien, GB und Deutschland kaufen. Abgesehen davon wird China weiterhin Gold akkumulieren, allein um den Anteil an den Gesamtreserven (derzeit knapp 1,9 Prozent) halten zu können.