Die Situation für Fremdwährungskreditnehmer hat sich im Vergleich zu den Jahren des Booms durch wesentliche Veränderung auf den Devisenmärkten und Kapitalmärkten neu gestaltet. Einerseits ist eine - von Experten als nachhaltig eingestufte - Abschwächung des Euro zu den klassischen Kreditfremdwährungen wie CHF und JPY zu sehen. Andererseits sind die Entwicklungs- und Renditechancen der Kredittilgungsträger durch ein allgemein niedrigeres Zinsniveau deutlich gesunken. Ab sofort bietet die Erste Bank ihren Kunden zur Unterstützung Webinare an. Ein Online Seminar dauert 30 Minuten und informiert über mögliche Handlungsfelder der Fremdwährungskreditnehmer.
Um Risiken abzufedern, empfehlen Erste Bank und Sparkassen generell:
- Durch Ratenzahlung in der Fremdwährung die Kreditschuld verringern: Der Großteil der Fremdwährungskreditnehmer hat vor der Finanzkrise rund 4,0 Prozent an Zinsen gezahlt, aktuell sind es nur rund 2,0 Prozent. Allerdings müssen Verluste durch Währungsschwankungen hingenommen werden. "Deshalb sollte der freigewordene Zins-Differenzbetrag-Betrag auf jeden Fall in eine monatliche Zahlung fließen. Dadurch verringert der Kreditnehmer seine aktuelle Kreditschuld und reduziert somit sein Risiko", sagt Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank.
- Zahlungen in den Tilgungsträger erhöhen: 82 Prozent der Fremdwährungskredite im Haushaltssektor sind endfällig und haben das Veranlagungsprodukt hauptsächlich in Form von Investmentzertifikaten oder Versicherungen. Der Ansparplan sollte einmal jährlich nach bisheriger Entwicklung und Zukunftsprognosen überprüft werden. Läuft dieser gut, sollte man mehr einzahlen. Sind die Erwartungen eher negativ, sollte er stillgelegt oder ein anderes Produkt in Erwägung gezogen werden. Bosek: "Ein durchdachter Ansparplan bei endfälligen Krediten ist enorm wichtig, denn davon hängt ab, ob der Kredit zu Laufzeitende getilgt werden kann oder nicht."
- Währungsschwankungen durch Kurslimits absichern: "Der Wechsel in Euro sollte gut überlegt und kalkuliert sein", empfiehlt Bosek. Um das Risiko von Währungsverlusten zu minimieren, sollte der Kreditnehmer den richtigen Zeitpunkt des Ausstiegs schon jetzt absichern. Der Kunde kann sich durch eine Limitorder gegen Kursentwicklungen nach unten (Take-Profit-Order) aber auch nach oben (Stop-Loss-Order) schützen. Bei beiden Varianten legt er einen Kurswert fest, bei dem er aus der Fremdwährung aussteigen will. Das bedeutet, dass er bei der Option Take-Profit den erzielten Währungsgewinn mitnimmt und bei der Stop-Loss-Order weitere Verluste verhindert.