Göltl will das "de facto-Verbot" der FMA von Fremdwährungskrediten weiter bekämpfen. Als nächste Schritte plant der Fachverband verpflichtende Weiterbildungsmöglichkeiten für die Gewerbliche Vermögensberatung zu evaluieren. Göltl plädiert zudem für gesetzlich verankerte strenge Aufklärungspflichten für Fremdwährungskredite und Tilgungsträgerkredite. Gewerblichen Vermögensberatern empfiehlt er, ihre Unabhängigkeit und Kundennähe durch objektive Risikobewertung und persönlichen Einsatz zu stärken.
Der typische Fremdwährungskreditnehmer
Der klassische Fremdwährungskredit-Kunde ist zwischen 30 und 39 Jahre alt, wohnt in urbaner Umgebung und besitzt gute finanztechnische Bildung. Die beliebteste Währung bei
Fremdwährungskrediten ist mit einem Anteil von 94 Prozent der Schweizer Franken, gefolgt vom japanischen Yen mit 5 Prozent.
Im dritten Quartal 2009 machte das Volumen der privaten Fremdwährungskredite - trotz stagnierender Neuvergabe und Maßnahmen der FMA - immer noch 35,9 Milliarden Euro bzw. 29,4 Prozent aller Privatkredite aus, so Göltl.
Gewerbliche Vermögensberater, die im Rahmen ihrer Tätigkeit zur Vermittlung von Fremdwährungskrediten berechtigt sind, arbeiten zu 92 Prozent hauptberuflich in diesem Gewerbe. Die österreichweit 5.400 Gewerblichen Vermögensberater betreuen insgesamt über 1,6 Millionen Kunden.