Die Milliardenmarke beim Neugeschäftsvolumen wurde zum ersten Mal seit fünf Jahren unterschritten, dieses liegt damit nur leicht über dem Niveau des Jahres 2005. „Die steuerlichen Änderungen bei der Erhöhung der Mindestlaufzeit von zehn auf 15 Jahre bei Einmalbeiträgen führten zu einem spürbaren Rückgang im gesamten Einmalbeitragsgeschäft“, so Markus Orasch, Berater bei Towers Watson. „Dies hat sich entsprechend deutlich auch auf den Fondspolizzenmarkt ausgewirkt.“
Die Rückgänge im Detail
Beim Blick auf die Produktkategorien ergab sich für 2011 folgendes Bild: Fondsgebundene Produkte gegen Einmalerlag verzeichneten einen Rückgang von etwa 53 Prozent auf 535 Millionen Euro (2010: 1.130 Millionen Euro). Die laufenden Prämieneinnahmen lagen mit 166 Millionen Euro um knapp 25 Prozent unter dem Vorjahresniveau (2010: 222 Millionen Euro). Die Gesamtprämieneinnahmen exklusive Zukunftsvorsorge beliefen sich 2011 auf rund 654 Millionen Euro, was einem Rückgang von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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Anteil fondsgebundener Garantieprodukte sinkt
Auf fondsgebundene Garantieprodukte (die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge nicht eingerechnet) entfielen innerhalb der fondsgebundenen Lebensversicherung 42 Prozent (2010: 43 Prozent) der neu eingelösten Polizzen und 64 Prozent (2010: 67 Prozent) der Gesamtprämien des Neugeschäfts. Der Anteil fondsgebundener Produkte ohne Garantien stieg im Hinblick auf die Anzahl der Polizzen von 20 Prozent auf 24 Prozent.
Massiver Rückgang auch bei Zukunftsvorsorge (ZV)
Die Zukunftsvorsorge (ZV) verzeichnete in 2011 einen ähnlichen Rückgang wie die FLV-Produkte gegen laufenden Beitrag. Die Jahresprämie lag mit 46 Millionen Euro etwa 22 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, wobei zu beachten ist, dass Anbieter von ZV-Produkten, die zusätzlich keine anderen fondsgebundenen Produkte anbieten, in der Studie nicht inkludiert sind.
Die Einmalerläge der indexgebundenen Lebensversicherung betrugen etwa 402 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anteil von 99 Prozent an den Einmalerlägen, die durch Garantieprodukte exklusive prämienbegünstigter Zukunftsvorsorge eingenommen wurden. Damit liegen die Einmalerläge der indexgebundenen Lebensversicherung auf dem Niveau der Jahre 2006 und 2007.
So verändert sich der Wettbewerb
Der Marktanteil der vier führenden Gesellschaften im österreichischen Fondspolizzenmarkt nahm 2011 insgesamt ab: Ihre Einmalprämien beliefen sich auf 86 Prozent (2010: 93 Prozent), bei den laufenden Jahresprämien betrug er 64 Prozent (2010: 67 Prozent). Der Anteil der Top 4 Gesellschaften bezüglich der Anzahl der Verträge im Neugeschäft blieb mit 60 Prozent unverändert.
Strukturvertriebe und Makler legen zu
Die Anteile der wichtigsten Vertriebswege – Bankvertrieb, Strukturvertriebe/Makler sowie gebundene Vertriebe – hielten sich etwa die Waage, wobei Strukturvertriebe und Makler in Summe etwas zugelegt haben. Über den Bankvertrieb wurden mit 33 Prozent die meisten Verträge abgeschlossen. Die ungebundenen Strukturvertriebe und Makler lagen mit 29 Prozent auf dem zweiten Platz im österreichischen Fondspolizzenmarkt. Die Anteile von Ausschließlichkeitsvertrieb und gebundenen Strukturvertrieben betrugen 26 Prozent bzw. 12 Prozent.
Steuerlichen Änderungen Haupttreiber für Rückgang des Einmalbeitragsgeschäfts
Towers Watson sieht die steuerlichen Änderungen als Haupttreiber für den Rückgang des Einmalbeitragsgeschäfts und damit auch für den starken Einbruch des FLV-Marktes insgesamt. „Diese Auswirkungen dürften nun aber abgefangen sein, so dass wir für 2012 wieder von einer leichten Erholung im Fondspolizzengeschäft ausgehen können“, prognostiziert Orasch. Für das staatlich geförderte Zukunftsvorsorge-Produkt bleibt jedoch abzuwarten, inwieweit die jüngst beschlossene Reduktion in den jährlichen Zulagen sowohl die Entwicklung des Neugeschäfts als auch des Bestands nachhaltig beeinflussen wird.
Towers Watson
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