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Und so schätzen die Anlageprofis die Möglichkeiten in Zentral-und Osteuropa im neuen Jahr ein:
Österreich – solide neutral bis übergewichten: Obwohl die Analysten der Erste Group den österreichischen Markt ein wenig positiver einschätzen, könnten die Kurse Anfang 2011nach der starken Performance – die zum Teil Zuflüssen vor der 2011 einsetzenden neuen Steuerbelastungen zuzuschreiben war – nun etwas stagnieren. Die Bewertungen sind jedoch nach wie vor ein starkes Argument für Österreich, da sie nicht nur immer noch deutlich unter dem historischen Durchschnitt liegen, sondern auf Basis eines Vergleiches zwischen Gewinnen und Anleiherenditen nach Einschätzung der Analysten um etwa 20 Prozent unterbewertet sind.
Ungarn – neutral (abwartende Haltung). Eine klare Aussage zum ungarischen Markt bleibt schwierig. Wachstum ist nach wie vor ein Argument, da die Erholung mit einiger Verspätung einsetzen dürfte. Für 2011 und 2012 erwartet der Konsens jeweils Wachstumsraten von über 20 Prozent. Die Bewertung ist im historischen Vergleich in Ordnung. Allerdings zeigt ein Vergleich von Gewinnerträgen und hohen Anleiherenditen für den Markt nur wenig Aufwärtspotenzial. Im ersten Quartal erscheinen Zinssenkungen eher unwahrscheinlich. Letzten Endes wird aber die Kursentwicklung auch von geplanten Maßnahmen der Regierung zur Haushaltskonsolidierung abhängen. Diese sollten Anfang 2011 präsentiert werden. Bisher hat sich die Kreativität der staatlichen Stellen für den Markt als ziemlich belastend erwiesen. Sollte das Paket politischer Maßnahmen von den Ratingagenturen gut bewertet werden, könnte dies dem Markt einen günstigen Anstoß geben. Allerdings könnte auch das Gegenteil eintreten.
Tschechische Republik – neutral bis untergewichten. Das Modell deutet eine starke Untergewichtung des tschechischen Markts an. Im Allgemeinen ist darauf hinzuweisen, dass der Markt keine interessanten Argumente geliefert hat. Diese Einschätzung wird durch das Konsensgewinnwachstum bestätigt, das 2011 und 2012 bei jeweils etwa 10,0 Prozent liegen sollte.
Südosteuropa – solide neutral. Die Bewertung ist für die SEE-Märkte sicher ein positives Argument, da die allgemeinen Risikoüberlegungen für diese Märkte die Kurse unter faire Niveaus gedrückt haben. Für diese Märkte sollte die Zerstreuung politischer und wirtschaftlicher Besorgnisse die größte Hürde (oder der stärkste Auslöser) für eine gute Performance sein.
Polen – neutral mit unsicherem Trend in Richtung übergewichten. Polen bleibt ein schwieriger Fall. Die Bewertung ist im Vergleich zu anderen regionalen Märkten nicht gerade billig, während gegenüber dem eigenen historischen Durchschnitt noch Potenzial nach oben besteht. Das Wirtschaftswachstum wurde jedoch mit strukturellen Defiziten erkauft, deren Korrektur nun zu unpopulären Maßnahmen wie der Reduktion von Beiträgen zu Pensionsplänen geführt hat. Daher könnte der Markt im ersten Quartal 2011 von Richtungslosigkeit geprägt sein.
Russland – übergewichten. Die Bestätigung der von unserem Modell empfohlenen Übergewichtung von Russland ist eindeutig. Vom aktuellen Ölpreis und einem stabilen Wachstumsausblick sowie ausreichender Liquidität sollte auch weiterhin Unterstützung kommen.
Türkei – übergewichten. Erste Group Analysten akzeptieren ebenfalls die Entscheidung zur Übergewichtung der Türkei, wenngleich diese Empfehlung etwas schwächer ausfällt. Der Markt braucht zur Überwindung seines jüngsten Schwächeanfalls vielleicht noch etwas Zeit, weshalb die Analysten für den Januar noch kein Kursfeuerwerk erwarten.
Die Erste Group
ist führender Finanzdienstleister der östlichen EU. Mehr als 50.000 Mitarbeiter betreuen in 3.200 Filialen 17,4 Millionen Kunden in acht Ländern (Kroatien, Österreich, Serbien, Rumänien, Slowakei, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn). Die Bilanzsumme der Erste Group betrug per 30. September 2010 206,5 Milliarden Euro, der Nettogewinn 736,8 Millionen Euro und die Kostenertragsrelation 48,7 Prozent.