Die Inflationsrate für August 2010 betrug nach Berechnungen der Statistik Austria im Jahresvergleich 1,7 Prozent (Juli 1,9 Prozent, Juni 2,0 Prozent). Das ist die niedrigste Veränderungsrate seit Februar 2010, was im Wesentlichen auf die geringeren Preissteigerungen bei Mineralölprodukten zurückzuführen ist (+ 10,0 Prozent gegenüber August 2009, Einfluss auf die Gesamtinflationsrate: 0,45 Prozentpunkte). Noch im April 2010 waren Mineralölprodukte um 23 Prozent teurer als vor einem Jahr gewesen (Einfluss damals: + 0,94 Prozentpunkte). Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat August 2010 betrug 109,5 (Basisjahr 2005). Gegenüber dem Vormonat (Juli 2010) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2 Prozent.
Teureres Wohnen und Tanken für Hälfte der Inflationsrate verantwortlich
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich + 2,6 Prozent; Einfluss: + 0,49 Prozentpunkte) wies im Jahresabstand die deutlichste Teuerung auf. Verantwortlich dafür waren Preisanstiege bei Wohnungsmieten (+ 4,0 Prozent), bei Instandhaltung von Wohnungen (+ 2,7 Prozent) sowie bei Haushaltsenergie (insgesamt + 2,6 Prozent; Heizöl + 16 Prozent, Strom + 1,0 Prozent, Gas jedoch - 4,0 Prozent).
Die Ausgabengruppe "Verkehr" war mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 2,0 Prozent mit einem Einfluss von 0,30 Prozentpunkten an der Gesamtinflationsrate beteiligt. Ausschlaggebend dafür waren vor allem die um 9,0 Prozent teureren Treibstoffe. Wartung und Reparaturen von PKW kosteten im 12-Monatsabstand um insgesamt 4,0 Prozent mehr, neue PKW durchschnittlich um 2,0 Prozent weniger. Flugtickets verbilligten sich um insgesamt 13 Prozent.
In der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" stiegen die Preise durchschnittlich um 2,9 Prozent (Einfluss: + 0,30 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies vorwiegend auf Verteuerungen bei Schmuck und Uhren (durchschnittlich + 22 Prozent ) sowie bei Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich + 2,2 Prozent).
Hauptpreistreiber Bekleidung und Schuhe
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" war Hauptpreistreiber im Monatsabstand (+ 4,3 Prozent; Einfluss: + 0,20 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren das Auslaufen des Sommerschlussverkaufs und das Eintreffen der aktuellen Herbst/Winterkollektion. Insgesamt wurden Bekleidungsartikel gegenüber Juli 2010 um 5,0 Prozent, Schuhe um 2,0 Prozent teurer.
Hauptpreisdämpfer Freizeit und Kultur
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -0,8 Prozent; Einfluss: - 0,10 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend saisonbedingt billigere Pauschalreisen bei (insgesamt - 2,7 Prozent).