Teuerungswelle bei den Gas- und Strompreisen
Erhöhungen der Großhandelspreise in den letzten zweieinhalb Jahren haben die Energieanbieter schnell an die Konsumenten weitergegeben, Preissenkungen nur zögerlich oder gar nicht. "Derzeit rollt eine Teuerungswelle bei den Gas- und Strompreisen", kritisiert der Präsident der Arbeiterkammer Herbert Tumpel. "Das ist keinesfalls gerechtfertigt. Es kann nicht sein, dass jede Gelegenheitfür Preiserhöhungen genützt wird. Wegen Libyen steigt der Rohölpreis, wegen der abgeschalteten Atomkraftwerke in Deutschland die Strompreise. Es zeigt sich, dass die Anbieter einen Spielraum für Preissenkungen haben. Den sollen sie endlich nutzen."
Vergleich der Energieanbieter zeigt enormes Sparpotenzial
Seit Juli 2008 vergleicht die AK die Entwicklung der Großhandelspreise mit den Energiepreisen für Haushaltskunden. Während im Zeitraum Juli 2008 bis April 2011 der Großhandelspreis für Strom insgesamt um ein Fünftel und jener für Gas um neun Prozent gesunken ist, merken die Haushaltskunden von der Preisreduktion nichts. Im Gegenteil: Alle Stromversorger verteuerten im beobachteten Zeitraum ihre Strompreise deutlich. Die Gaspreise verharren - bis auf eine
Ausnahme - auf einem zu hohen Preisniveau.
Inflation im März 2011
Geldentwertung steigt auf 3,1 Prozent
Wechsel des Energieanbieters
Bis zu 259 Euro Ersparnis pro Jahr
Energiekosten
Wechsel des Stromanbieters wird einfacher
Das Energie-Preismonitoring der Arbeiterkammer zeigt die größten Sünder bei den Strompreis-Erhöhungen seit Juli 2008 auf:
Die Spitzenreiter bei der Erhöhung der Gaspreise im selben Zeitraum:
Bemerkenswert: Der einzige Gaslieferant, der seine Preise seit Juli 2008 gesenkt hat, ist die Vorarlberger VEG (minus 8,8 Prozent).
Diese Energieanbieter langen bei den Verbrauchern besonders kräftig zu
Seit der letzten AK-Erhebung im Dezember 2010 zogen die Gaspreise bei fünf Gasversorgern kräftig an: Die burgenländische Begas und Wien Energie (plus 17,5 Prozent), die EVN (plus 15,3 Prozent) und Erdgas Oberösterreich (plus 7,7 Prozent). Die Linz AG hat eine Erhöhung für Mai angekündigt. Die anderen Gasversorger haben noch nicht erhöht.
Auch zahlreiche Stromversorger haben seit Dezember ihre Strompreise angehoben: die Kelag (plus 8,5 Prozent), die BEWAG (plus 6,8 Prozent), die Salzburg AG und Innsbrucker Kommunalbetriebe (plus 2,4 Prozent), die TIWAG (plus 1,6 Prozent) sowie die VKW (plus 0,9
Prozent). Die anderen haben noch nicht verteuert. Die Energie Klagenfurt hat für 1. Mai eine Preiserhöhung um 8,7 Prozent angekündigt.
Die AK hat Anfang April bundesweit die Energiepreise (ohne Netzgebühren, Steuern und Abgaben) von 14 Strom- und elf Gasanbietern erhoben und sie mit den Großhandelspreisen verglichen, die von der Energieagentur veröffentlicht wurden.
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