Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg im ersten Halbjahr 2010 um 14,5 Prozent auf 3,81 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür waren die gering gewachsenen Betriebsaufwendungen (+ 0,10 Milliarden Euro), denen stärker ansteigende Betriebserträge (+ 0,58 Milliarden Euro) gegenüberstanden.
Kräftiger Anstieg des Nettozinsertrages
Im ersten Halbjahr 2010 erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr die Betriebserträge um 6,6 Prozent bzw. 0,58 Milliarden Euro auf 9,35 Milliarden Euro. Die größten Anstiege konnten bei den Zins- (+ 0,19 Milliarden Euro), Provisions- (+ 0,16 Milliarden Euro) und Finanzgeschäften (+ 0,12 Milliarden Euro) beobachtet werden. Der Anstieg des Nettozinsertrags um 4,3 Prozent auf 4,58 Milliarden Euro resultierte aus der volumenmäßig stärkeren Abnahme der Zinsaufwendungen (-5,02 Milliarden Euro auf 8,74 Milliarden Euro) im Vergleich zu jener der Zinserträge (- 4,83 Milliarden Euro auf 13,33 Milliarden Euro). Geringere Zunahmen verzeichneten die Banken bei den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen (+ 0,08 Milliarden Euro) und bei den sonstigen betrieblichen Erträgen (+ 0,03 Milliarden Euro).
Betriebsaufwendungen erhöhten sich gering um 1,7 Prozent
Die Betriebsaufwendungen erhöhten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 vergleichsweise gering um 1,7 Prozent bzw. 0,10 Milliarden Euro auf 5,53 Milliarden Euro. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch steigende sonstige betriebliche Aufwendungen (+ 0,08 Milliarden Euro auf 0,54 Milliarden Euro) verursacht. Die Entwicklung im 1. Halbjahr 2010 spiegelt sich somit in einer besseren Cost-Income-Ratio wider, die nach 62,0 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres nun 59,2 Prozent beträgt.
Für das Gesamtjahr 2010 erwarten die österreichischen Kreditinstitute ein Jahres-Betriebsergebnis, das mit 6,81 Milliarden Euro um 0,08 Milliarden Euro höher ausfallen würde als 2009. Beim Wertberichtigungsbedarf im Kreditbereich rechnen die Banken heuer mit einem Wert von 3,40 Milliarden Euro, während für das Jahr 2009 4,42 Milliarden Euro angesetzt wurden. Markant fällt hingegen die erwartete Abnahme beim Wertberichtigungsbedarf auf Wertpapiere des Finanzanlagevermögens aus. Hier wird für 2010 sogar ein geringer Überhang aus der Auflösung in Höhe von 0,04 Milliarden Euro erwartet. Im Vorjahr mussten in diesem Bereich noch 4,09 Milliarden Euro zugeführt werden.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wieder positiv
Auf Basis dieser Aussichten rechnen die in Österreich tätigen Kreditinstitute für 2010 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in Höhe von 3,44 Milliarden Euro. Im Vorjahr ergab sich noch ein negatives EGT mit 1,78 Milliarden Euro. Der erwartete Jahresüberschuss für 2010 beläuft sich nach Berücksichtigung sämtlicher Bewertungsmaßnahmen und Steuern schließlich auf 2,97 Milliarden Euro. 2009 betrug der Jahresüberschuss nach Berücksichtigung von Sondereffekten 0,04 Milliarden Euro.