Dramatisch hohe Haftungen des Landes Kärnten
Dramatisch zugespitzt wurde die Situation durch die Tatsache, dass das Land Kärnten Haftungen von über 18 Milliarden Euro für die Bank trägt. Das entspricht dem zehnfachen des Kärntner Landesbudgets. Bei einer Pleite der Hypo wären diese Haftungen sofort schlagend geworden. Kärnten hätte diese aber nicht bedienen können – die Folgen für das Bundesland wären unabsehbar.
Soweit das Szenario, das bei einem unkontrollierten Zusammenbruch der Hypo gedroht hätte. Mit der Verstaatlichung wurde eine solche Destabilisierung von Finanzmärkten und Wirtschaftsystem abgewendet.
Neue Bankensteuer
Staatshilfen sollen via Solidarabgabe zurückbezahlt werden
Hypo-Skandal
Wer sich wirklich schämen muss
Biallo.at - In eigener Sache
Neue Rubriken – neuer Newsletter
Welche Lehren müssen wir nun langfristig aus dem Fall Hypo ziehen? Kurz gesagt gibt es ein Ziel: Der Staat darf nicht mehr erpressbar sein. Denn was wir bei der Hypo erlebt haben war, dass der Bund quasi gezwungen wurde die Bank mit Steuergeldern zu retten um noch größeren Schaden abzuwenden. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Beschränkung der Landeshaftungen. Denn wenn diese, wie im Fall Kärnten, das Volumen des Landesbudgets zigfach überschreiten, ist der Bund defacto gezwungen einzuschreiten, um nicht die Pleite eines ganzen Bundeslandes zu riskieren.
Regeln für Marktaustritt von Banken
Zweitens brauchen wir ein Bankeninsolvenzrecht, das einen geregelten Marktaustritt für Banken ermöglicht. Keine Bank darf „too big to fail” sein.
Drittens gilt es künftig zu verhindern, dass explodierende Krisenkosten allein auf die SteuerzahlerInnen abgewälzt werden. Das heißt, die Banken müssen einen Beitrag leisten, etwa indem sie in einen Versicherungstopf einzahlen, auf den im Krisenfall zurückgegriffen werden kann. Auch die Einführung einer Finanztransaktionssteuer kann einen Beitrag zur Bewältigung der Krisenkosten leisten und außerdem kurzfristige Spekulation weniger attraktiv machen.
Sicher ist, ein weiter als wäre nichts gewesen wird es nicht geben.