Der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, Hermann Haneder, kritisiert zu hohe Verwaltungskosten bei den neun Mitarbeitervorsorgekassen. Er fordert eine Änderung bei der Geschäftsgebarung
Drei von neun Vorsorgekassen schütten heuer Gewinne an ihre Eigentümer aus. Es handelt sich dabei aber nicht um Erträge aus Veranlagungen sondern um Gewinne, welche die Mitarbeitervorsorgekassen durch ihre Tätigkeit erzielt haben, wie die
Arbeiterkammer Niederösterreich feststellt. Die insgesamt 2,3 Millionen Euro werden an die Eigentümer der Kassen, sprich Banken, Versicherungen und große österreichische Unternehmen, überwiesen. Hier fordert die Arbeiterkammer Niederösterreich nun eine Änderung der Geschäftsgebarung.
Arbeitnehmer profitieren nicht
Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nach dem 1. Jänner 2003 ein neues Dienstverhältnis eingegangen sind, gilt die „Abfertigung neu.“ Dabei zahlt der Arbeitgeber 1,53 Prozent des jeweiligen Bruttoentgelts in eine der neun Vorsorgekassen ein. Bevor die Vorsorgekassen mit dem Geld in den Kapitalmarkt investieren, ziehen sie eine Summe für Verwaltungskosten und laufende Vermögensverwaltung ab. „Es hat sich herausgestellt, dass diese Summe für die Abwicklung der Veranlagung und die Verwaltung mehr als ausreichend war, es gibt hier sogar einen Überschuss.
Anstatt dass dieser den Beschäftigten zu Gute kommt, wurde das Geld an die Eigentümer überwiesen. "Das finden wir nicht in Ordnung“, kritisiert der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, Hermann Haneder. Am Kapitalmarkt haben die Kassen bei ihren Veranlagungen durchschnittlich zwei Prozent Verlust gemacht. „Es ist klar, dass dort nicht die großen Gewinne zu holen waren, immerhin war die Lage am Finanzmarkt ja schlecht. Wir fordern, dass die Vorsorgekassen die Verwaltungskosten senken. Es kann ja nicht sein, dass die österreichischen Beschäftigten derartige Gewinnausschüttungen finanzieren. Sollten doch Überschüsse entstehen, müssen auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon profitieren, schließlich ist es ihr Geld“, sagt Haneder.