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Börsen
 
07.09.2015

Börsen Löst China die nächste Finanzkrise aus?

Von Martin W. Hüfner
Börsen neigen zu Übertreibungen. Den Minicrash der letzten Tage haben viele allein China in die Schuhe geschoben.
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Dr. Martin W. Hüfner ist Chefvolkswirt bei Assenagon
Sicher spielten die Abwertung des Renminbi gegenüber dem US-Dollar, die schlechten Konjunkturzahlen in dem Land, der Absturz an den Börsen in Shanghai und Shenzhen und vielleicht auch die Geldpolitik der People's Bank of China bei den Börsenturbulenzen eine Rolle. Ihnen die Alleinschuld zu geben, halte ich nicht für richtig. Da kamen viele andere Dinge zusammen, nicht zuletzt die hohen Kursstände, die die Börsen erreicht hatten und die manchem Anleger Angst machten. China war Anlass der Unruhen, aber nicht alleinige Ursache.

Diese Ungleichgewichte machen China instabil

Könnte China in Zukunft auch allein eine Finanzkrise auslösen? Von den Verhältnissen in China her gesehen, ist das durchaus möglich. Die chinesische Wirtschaft leidet unter vielfältigen Ungleichgewichten. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum verlangsamt sich schneller als vielfach gedacht. Die Banken haben hohe Bestände an faulen Krediten. Die Börse ist wie in kaum einem anderen Land ein Casino, in dem fundamentale Überlegungen keine Rolle spielen. Die Regierung versucht marktwirtschaftliche Mechanismen einzuführen, stößt dabei aber auf erhebliche Schwierigkeiten. Nicht zuletzt ist es ihr nicht gelungen, den Rückgang der Börsenkurse in ihrem eigenen Land in Grenzen zu halten.

Von all diesen Entwicklungen gehen starke psychologische Effekte auf die Investoren im Rest der Welt aus. Das kann Ungleichgewichte an anderen Kapitalmärkten verstärken und somit eine Finanzkrise, die anderswo entsteht, verstärken. China hat auch großen Einfluss auf die anderen Schwellen- und Entwicklungsländer. Es kann also für eine neue Emerging-Markets-Krise, wie es sie beispielsweise 1999 gab, mit verantwortlich sein und auch über diesen Kanal die Weltbörsen erschüttern.

Was den Einfluss Chinas auf die Weltbörsen bremst

Dass China jedoch selbst eine globale Finanzkrise auslöst wie es die USA beispielsweise über die Lehman-Pleite getan haben, glaube ich jedoch nicht – jedenfalls nicht auf absehbare Zeit. Dazu ist es bisher noch zu klein. Es ist zwar die größte Volkswirtschaft der Welt. Das gilt aber nur für die kaufkraftbereinigten Zahlen. Gemessen an den echten, nicht kaufkraftbereinigten Zahlen, die für die Weltkonjunktur wichtig sind, ist China noch relativ klein.

Eine Daumenregel besagt, dass eine Verringerung des chinesischen Wachstums um einen Prozentpunkt, die Weltwirtschaft nur um einen Zehntel Prozentpunkt schwächt. Das kann man vernachlässigen. Noch wichtiger ist, dass China bei den Kapitalströmen der Welt bisher noch keine dominierende Rolle spielt. Peking kämpft noch darum, dass seine Währung in den Kreis der großen Schlüsselwährungen wie Dollar, Euro, Pfund und Yen aufgenommen wird. Es hat immer noch keine freien Finanzmärkte, auf denen sich globale Investoren engagieren könnten. All das bremst den direkten Einfluss Chinas auf die Weltbörsen.

Dr. Martin W. Hüfner:

Dr. Martin W. Hüfner ist Chefvolkswirt bei Assenagon. In dieser Funktion bringt er seine langjährige Erfahrung und fundierte Expertise in den Produktentwicklungs- und Investmentprozess ein. Viele Jahre war er Chefvolkswirt der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG und Senior Economist der Deutschen Bank AG. Er leitete fünf Jahre den renommierten Wirtschafts- und Währungsausschuss der Chefvolkswirte der Europäischen Bankenvereinigung in Brüssel. Zudem war er über zehn Jahre stellvertretender Vorsitzender beziehungsweise Vorsitzender des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Bundesverbandes Deutscher Banken und er war Mitglied des Schattenrates der Europäischen Zentralbank, den das Handelsblatt und das Wallstreet Journal Europe organisieren. Dr. Martin W. Hüfner ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem "Europa – Die Macht von Morgen" (2006), "Comeback für Deutschland" (2007), "Achtung: Geld in Gefahr" (2008), "Rettet den Euro!" (2011) und "40 Geld-Fallen, die Sie besser vermeiden – Warum alles falsch ist, was wir über Wirtschaft wissen" (2014). Der promovierte Volkswirt absolvierte sein Studium in Paris und München. Dr. Martin W. Hüfner hat mehrere ehrenamtliche Positionen inne. Er ist Fellow am Centre for Applied Policy Research an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bertelsmann Reform Index. Zudem sitzt er dem Aufsichtsrat der Fonds Consult Research AG vor.
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