Die Konsumenten brauchen klare Informationen, wenn es um ihre Finanzplanung geht. Konkret verlangt die AK, dass Finanzverträge kundengerecht angeboten werden. Bei riskanten Versicherungsprodukten müssen die Berater über einhergehende Risiken und Kosten umfassend informieren. Außerdem muss es für ratsuchende Kunden bei Versicherungen einen „Beipackzettel“ geben, also kompakte Kurzinformationen über wesentliche Produkteigenschaften wie Vertragssumme, Laufzeit, Kosten oder Risiko. Bei den Kreditverträgen ist mehr Klarheit notwendig. Die Preisauszeichnung in Form des effektiven Jahreszinssatzes muss alle Kosten und Kreditversicherungsprämien enthalten, so dass der Kreditnehmer den Gesamtpreis hat.
Die Tipps der Konsumentenschützer
- Vor Vertragsabschlüssen immer eine Liquiditätsreserve einplanen. Es ist wichtig, einen „Notgroschen“ zur Seite zu legen – man weiß nie, was kommt.
- Sich immer über Anschaffungen Gedanken machen (etwa Auto, Möbel, Ausbildung der Kinder). Stimmen Sie Sparformen auf diese Ziele zeitlich ab.
- Unbedingt ein „Buch“ über laufende Einnahmen und Ausgaben im Haushalt führen. Das schafft Überblick, hilft beim Sparen und sinnvollem Ausgeben.
- Ein guter Finanzberater schaut in die Zukunft und berücksichtigt mögliche Zinsänderungen (etwa Kredit), fragt nach künftigen Anschaffungen oder Finanzbedarf und kalkuliert auch mögliche Einkommensverluste in seine Empfehlungen ein.
- Lange Laufzeiten sind riskant, weil viele Lebenslagen die Vertragsbedienung wesentlich beeinträchtigen: Zum Beispiel Scheidung, verändertes Einkommen oder Karenz können eine vorzeitige Vertragsbeendigung erforderlich machen – aber gerade diese Auflösungen sind oftmals teuer (zum Beispiel bei Lebensversicherungen).
Grundregeln im Umgang mit Finanzberatern
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen: Lassen Sie sich Zeit und unterschreiben Sie nicht gleich beim ersten Termin.
- Betrachten Sie Lockangebote kritisch und hinterfragen Sie sie.
- Achten Sie darauf: Je höher die versprochene Rendite, desto höher das Risiko.
- Fordern Sie Informationen zur Kostenbelastung vom Berater ein – diese variiert von Produktgruppe zu Produktgruppe.
- Legen Sie Ziele fest, und zwar für Ertrag, Risiko, Laufzeit und Kostencheck. Die Auswahl des Produktes hängt von Ihren persönlichen Vorstellungen ab. Welches Produkt passt zu mir? Welches Risiko nehme ich in Kauf? Die Palette reicht von Sparbüchern über Wertpapiersparpläne bis hin zu fondsgebundenen Lebensversicherungen und Aktien.
- Schließen Sie den Vertrag erst ab, wenn Sie die Eckpfeiler des Produktes (Risiko, Laufzeit, Ertrag, Kosten) ausreichend erklärt bekommen und auch wirklich verstanden haben.