Gesamtberatung wird vernachässigt
Fast 40 Prozent der Haushalte, die einen oder mehrere Kredite laufen haben, brauchen mehr als die Hälfte ihres verfügbaren Einkommens für die Kreditrückzahlungen, so die Analyse. Bei 15 Prozent der Kreditnehmer gehen sogar 70 Prozent des verfügbaren Einkommens für Kreditraten drauf. „Steigen die Kreditzinsen und klettern dadurch die Raten in die Höhe, kommen Konsumenten oftmals in Zahlungsschwierigkeiten. Und wenn ohnehin schon Ebbe im Geldbörsel herrscht, ist das ein Problem“, so Prantner. Das Problem: Bei Vertragsabschluss wird das Einkommen als fix für die Zukunft angenommen. Dass Einkommen sinken oder die Kreditzinsen steigen können, wird zu wenig berücksichtigt.
„Es wird zu wenig umfassend beraten, es werden eher einzelne Teile hervorgehoben und zu sehr betont. Aber der Blick auf das Gesamte fehlt“, kritisiert Prantner. „Es wird auch immer wieder außer Acht gelassen, ob Konsumenten einen Notgroschen auf die Seite legen können. Geht beispielsweise die Waschmaschine ein, bringt schon ein Neukauf so manchen Konsumenten ins finanzielle Hintertreffen.“