Das moderate Wirtschaftswachstum und die Konsolidierung der Budgets halten die Zinserwartungen niedrig. Je mehr die Regierungen unter Druck geraten und sparen müssen, umso mehr müssen die Notenbanken unterstützen (niedrige Zinsen, Liquiditätsversorgung), damit das Wachstum nicht abgewürgt wird.
Bedeutung der Bonität von Staaten wächst
Seit Jahresbeginn trennt sich am europäischen Rentenmarkt die Spreu vom Weizen, zumal die Bonität der einzelnen Staaten viel stärker in den Mittelpunkt des Investoreninteresses gerückt ist. Während insbesondere die Renditen der liquiden Benchmark Anleihen (Deutsche Bundesanleihen) aufgrund von starken Zuflüssen ("sicherer Hafen") stark gesunken sind, stehen nach Griechenland nun die Staatsanleihen von Irland oder Portugal auf dem Prüfstand.
In Summe gibt es zwar kaum noch Kurspotenzial bei 10-jährigen Laufzeiten, aus Sicht der Erste Group Analysten sind aber weiter deutsche Bundesanleihen gegenüber US Treasuries zu bevorzugen. Wenngleich die USA 2011 das höchste Haushaltsdefizit der G7-Länder einfahren dürfte, kommt von den Finanzmärkten derzeit noch kein Konsolidierungsdruck. In Summe sind bis Jahresmitte 2011 nur geringe Anstiege der Renditen zu erwarten. Vorläufig sollte die Fed jedenfalls allfälligen deutlichen Renditeanstiegen mit Treasury Käufen begegnen.