EU-Gipfel
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„Nach unserer Vorankündigung vom 10. Oktober für das dritte Quartal wurden Bedenken hinsichtlich unseres CDS-Engagements zum Ausdruck gebracht. Wir haben darauf reagiert und unser Portfolio von 5,2 Milliarden Euro per Ende September bis gestern auf auf 0,3 Milliarden Euro abgebaut – mit keinen zusätzlichen negativen Auswirkungen auf die Gewinn und Verlustrechnung", so Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der Erste Group Bank AG.
„Dazu möchte ich eines sehr deutlich sagen: Für all jene, die in den letzten Wochen Zweifel daran hatten, wofür die Erste Group steht, habe ich nur eine Antwort: Wir sind die Bank für Privat- und Firmenkunden im östlichen Teil der Europäischen Union. Die jüngsten Ereignisse haben diese Überzeugung noch gefestigt“, so Treichl.
„Unsere Haltung wird durch die Entwicklung von Česká spořitelna, Slovenská sporiteľňa, Erste Bank Oesterreich and Erste Bank Croatia, die alle erfolgreich unterwegs sind, bestätigt: Betriebsergebnis und Nettogewinn sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen, die Risikokosten im selben Zeitraum gesunken. In Rumänien wächst das Bruttoinlandsprodukt ( BIP) – so wie auch unser Unternehmenserfolg – noch immer langsam, doch sollte die Wirtschaft des Landes 2012 von einer besseren Absorption von EU-Mitteln profitieren. In Ungarn haben wir eine Überprüfung unserer Unternehmensstrategie mit der Zielsetzung eingeleitet, unsere Bank neu zu positionieren, indem wir Kredite in Landeswährung vergeben, die aus Einlagen in Landeswährung finanziert werden“, so Treichl.
Ausblick
Als Folge der außerordentlichen Belastungen erwartet die Erste Group für 2011 einen Nettoverlust von 700 bis 800 Millionen Euro. Auf Konzernebene werden 2011 Risikokosten in Höhe von 2,3 Milliarden Euro (vor außerordentlichen Belastungen: 1,8 Milliarden Euro) prognostiziert. Der Betriebserfolg der Erste Group wird auch 2011 und darüber hinaus stark positiv ausfallen und nach dem starken Abbau des CDS Bestandes von einer deutlich verringerten Ergebnisvolatilität profitieren. Was das CDS Portfolio betrifft, verfolgen wir die klare Zielsetzung, dieses in den nächsten Tagen vollständig abzubauen, so Treichl.
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde hat festgelegt, dass bis Juni 2012 eine Core Tier 1-Quote von mindestens 9,0 Prozent erreicht werden muss. Auf Grundlage der Zahlen für die ersten sechs Monate 2011 – und ohne Berücksichtigung des privaten Partizipationskapitals von 540 Millionen Euro – hat die Erste Group einen Kapitalbedarf von 59 Millionen Euro. Der endgültige zusätzliche Kapitalbedarf wird auf Basis der 1-9 2011 Zahlen errechnet, damit werden auch die von der Erste Group kürzlich durchgeführten Maßnahmen berücksichtigt. Bei normalem Geschäftsverlauf sollte es möglich sein, den zusätzlichen Kapitalbedarfs über die bis Juni 2012 erwirtschafteten und einbehaltenen Gewinne nahezu vollständig abzudecken, so Treichl.