In Österreich waren die monatlichen Veränderungsraten der Industrieproduktion gemäß den bislang verfügbaren Daten im II. Quartal im Vergleich zum I. Quartal nahezu unverändert (April +1,5 Prozent, Mai -0,5 Prozent, I. Quartal durchschnittlich +1,1 Prozent). Die aktuellen Auftragsbestände beurteilten die Sachgütererzeuger im WIFO-Konjunkturtest nach wie vor günstig. Die vorlaufenden Indikatoren (Produktionserwartungen, Geschäftslage in sechs Monaten) sind allerdings seit mehreren Monaten rückläufig und lagen im Juli nahe dem langjährigen Durchschnitt. Weiterhin schwach entwickelt sich der Tiefbau, der Produktionsindex unterschritt den Vorjahreswert im April um 13,9 Prozent. Der Tourismussektor setzte im Frühsommer (Mai und Juni) real um 1,7 Prozent mehr um als im Vorjahr.
Im Juni und Juli 2011 stieg die aktive Beschäftigung saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um jeweils 0,2 Prozent. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote beträgt nach österreichischer Berechnungsmethode seit Jänner unverändert 6,7 Prozent. Das Stellenangebot war in den letzten Monaten allerdings leicht rückläufig, während die Arbeitslosenzahlen wieder stiegen.
Mit der Konjunkturabschwächung verringert sich der Preisdruck auf den Rohstoffmärkten. Im Vorjahresvergleich erhöht die Rohstoffpreishausse jedoch die Inflation in den Industrieländern. Im Euro-Raum erreichte die Inflationsrate im Juni 2011 laut HVPI 2,7 Prozent. Der Preisauftrieb ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel ist aber mäßig (Juni 1,8 Prozent). In Österreich betrug die Inflationsrate gemäß harmonisiertem VPI im Juni 3,7 Prozent (laut nationalem VPI 3,3 Prozent). Die Kerninflationsrate laut HVPI (ohne Energie und unverarbeitete
Nahrungsmittel) war mit 3,0 Prozent um 1,2 Prozentpunkte höher als im Durchschnitt des Euro-Raumes.