Es gibt eine Alternative zu Festgeld. Zwar sind viele Anleger Börsenmuffel und legen ihre Spargroschen lieber aufs Sparbücherl, doch das Interesse an Fonds steigt.
Trotz mickriger Renditen für Spargroschen auf Tagesgeld oder Festgeld entscheiden sich nur die wenigsten Konsumenten für alternative Geldanlagen. Für mehr Rendite mehr Risiko eingehen? Besser nicht. Das meiste Sparguthaben liegt daher jahrelang unberührt in Lebensversicherung und Pensionsversicherungen. Die Verträge laufen 35 Jahre oder sogar länger und erhalten in dieser Zeit nur wenig Beachtung. Bequem, aber ein Blick in den Versicherungsordner wäre auch hier ab und an nötig. Freilich stehen die Versicherungsgesellschaften ebenso wie die Anleger in der Niedrigzinsphase mit dem Rücken an der Wand, um auch in Zukunft ordentlich Rendite an die Anleger ausschütten zu können. Ein Neuabschluss von Lebensversicherungen oder Pensionsversicherungen lohnt sich meist nicht mehr. Alte Verträge sollten nur die wenigsten Kunden auflösen. Was jedoch die Kündigung verdient hat, ist das Sparbücherl. Viel zu lange schon schlummern dort die Spargroschen fast unverzinst vor sich hin. Das Geld wird täglich weniger, trotz niedriger Inflationsrate. Zinssätze von 0,01 Prozent sind auf dem Sparbuch keine Seltenheit mehr - es besteht dringend Handlungsbedarf.
Der Zeitaufwand lohnt sich, denn es geht um Ihr Geld
Ein Umdenken ist nötig, wenn es auch etwas Zeitaufwand für die Materie Geld, Sparen und Finanzen mit sich bringt - schließlich geht es um das eigene Geld. Dass sich ein Umdenken breit macht, will auch die Union Investment (Volksbank) in ihrer neuen Forsa-Umfrage herausgefunden haben. „Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Anleger die Herausforderung der Minizinsen erkennen, aber überwiegend noch nicht handeln“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. Dennoch steigt das Interesse für Wertpapiere: "Im Gegensatz zu Tagesgeld sehen Anleger in Investmentfonds aktuell eine Möglichkeit, der Renditefalle Niedrigzins zu entkommen“, erklärt Gay.
Zum Anbieter mit dem höchsten Zins wechseln
Grundsätzlich spricht nichts gegen ein finanzielles Polster auf einem Tagesgeld- oder Festgeld-Konto. Für unvorhergesehene Ausgaben, zum Geldparken, für die kaputte Waschmaschine und das gute alte Sicherheitspolster sind das die Top-Geldanlagen. Guthaben auf Sparkonten sollten hingegen schnellstmöglich umgeschichtet werden. Nicht nur, dass es keine Kündigungsfristen bei Tages- und Festgeldern gibt, sondern auch der Zinssatz ist weit höher, ohne, dass der Anleger dadurch einen Nachteil hätte. Mit unseren Biallo-Vergleichen, können Sparer mit wenig Zeitaufwand die Zinsentwicklung in unseren Tabellen schnell und einfach für Tagesgeld und Festgeld beobachten und zum Anbieter mit dem besten Zinssatz wechseln. Auch Sonderaktionen und Zins-Highlights können Sie hier immer aktuell nachlesen. Aktuell führen zum Beispiel die J&T Banka, Moneyou, Denizbank und Renault Bank das Spitzenfeld beim Festgeld an.
Wie ein Fondssparplan funktioniert
Ansonsten hat die Studie ergeben, dass sich Sparer durchaus den Wertpapieren öffnen. Doch auf der Suche nach einer passenden Geldanlage muss es nicht das Einzelinvestment mit seinen Kursschwankungen an der Börse sein. Mit einem Fondssparplan zum Beispiel können Anleger die Volatilität der Aktien an der Börse sogar für sich nutzen. Das geht so: Wer monatlich zum Beispiel 100 Euro in einen Fonds investiert kauft mal mehr, mal weniger Anteile - je nachdem wie der Kurs steht. Langfristig entsteht ein Durchschnittskurs, der meist viel besser ist, als wenn man nur an einem Tag, zu diesem Kurs, gekauft hätte. Somit ist auch die Frage des richtigen Einstiegszeitpunkts und nach dem Startschuss für einen Fonds-Sparplan beantwortet, nämlich jederzeit, trotz DAX-Höchstständen. Über die Zeit hinweg werden Kursschwankungen mehr als ausgeglichen, der Effekt nennt sich Cost-Average.
Die Alternative zum Geldschein am Geburtstag
Eltern und Großeltern, die für ihre Kinder oder Enkel etwas zurücklegen wollen, sollten frühzeitig damit anfangen. Durchaus eignet sich dafür ebenfalls ein Fondssparplan. Neben breit aufgestellten Aktienfonds lohnen sich vor allem Exchanged Traded Funds (kurz ETFs), die lediglich einen Index wie den Deutschen Aktienindex Dax wiederspiegeln und somit kostengünstig sind. Der Bundesverband Investment und Asset Management e. V. (BVI) mit Sitz in Frankfurt hat ausgerechnet: Wer 100 Euro im Monat in einen Fondssparplan investiert, der das Geld in deutsche Aktienfonds anlegt, hätte nach zehn Jahren 12.000 Euro eingezahlt, aber 17.007 Euro auf dem Konto - was einer Rendite von 6,8 Prozent entspricht. Viel Geld für den Führerschein, das erste Auto oder das Studium.