Die Opposition in Portugal hat den Plan von Ministerpräsident José Sócrates abgeschmettert, die Staatsschulden in Portugal per Budget-Sparpaket selbst zu sanieren. Jetzt wird die Bewältigung der Schuldenkrise Portugals den Steuerzahlern in der Eurozone aufgebürdet.
Es ist soweit: Auch Portugal will jetzt Hilfsgelder der Europäischen Union. Es geht dabei um rund 75 bis 80 Milliarden Euro. Der mittlerweile zurückgetretene Ministerpräsident José Sócrates wollte vor seinem Rücktritt die Staatsschuldenkrise in Portugal mit einem strengen Sparpaket aus eigener Kraft bewältigen, ist aber mit seinen Vorgaben im Parlament an der Ablehnung seines Sanierungsplans durch die Opposition gescheitert.
Damit wird den Steuerzahlern in der Eurozone eine weitere Finanzlast aufgebürdet. Denn Finanzexperten rechnen zwar damit, dass Portugal in diesem Monat noch einen Milliardenkredit aufbringen kann, aber die Zweifel, ob danach noch weitere Milliardenkredite aufgebracht werden können, wachsen.
Die EU-Kommission reagiert auf den Wunsch Portugals nach EU-Finanzhilfe positiv und hofft damit, zu verhindern, dass auch Spanien EU-Finanzhilfe benötigt. Da allerdings spanische Banken stark in Portugal engagiert sind, ist diese Hoffnung trügerisch.