2011 wird sich weisen, wie robust die Erholung der Wirtschaft in den Industrieländern aus der Krise ist. Die Impulse aus Asien werden ein wenig nachlassen. Die Konjunkturpakete, die das Wirtschaftswachstum bis weit in das Jahr 2010 angekurbelt haben, werden zu einem bedeutenden Teil auslaufen; in Europa und wahrscheinlich auch in den USA muss die notwendige Sanierung der öffentlichen Haushalte einsetzen, da die Wirtschaft heuer weltweit um 4,0 Prozent gewachsen ist, in den USA um 2,75 Prozent und in der EU um 1,75 Prozent. 2011 wird das Wachstum etwas niedriger ausfallen als 2010, aber weltweit noch immer 3,5 Prozent und in der EU sowie in den USA 2,0 Prozent erreichen.
Nach der Krise ist die baldige Rückkehr zu einem permanent deutlich höheren Wirtschaftswachstum unwahrscheinlich. In der Nachkrisenperiode sind gleichzeitig alte und neue Lasten sowie große Ungleichgewichte zu bewältigen; umso wichtiger ist die Feinabstimmung der Wirtschaftspolitik in einer Phase großer Unsicherheit. Die Budgetkonsolidierung ist eine große Herausforderung, und sie hat sowohl die Krisenursachen als auch die Probleme, die schon vor der Krise auf der Agenda standen, zu berücksichtigen. Allerdings muss die Konsolidierung auch wachstumsorientiert erfolgen und Rücksicht auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und auf die Arbeitsmarktsituation nehmen. Die Geldpolitik muss während der Budgetkonsolidierung expansiv bleiben, und die Unterstützung der Länder mit dem größten Konsolidierungsbedarf durch die europäische Wirtschaftspolitik muss gesichert sein.