Frauen unterscheiden sich als Bankkunden wesentlich von Männern. Sie kontaktieren uns entweder vorab via Internetanfrage oder betreten im Normalfall gerne in Begleitung – eines Mannes aber auch einer Freundin – die Filiale und lassen sich umfassend und ausführlich beraten. Ein Beitrag von Dr. Ilse Vigl, Vorstandsdirektorin der WSK Bank.
Generell gilt für Frauen folgende Beobachtung: Eine umfangreiche Informationsweitergabe wird in höchstem Maße goutiert, wobei Frauen immer auch über „Unangenehmes“ wie Risiken, Alternativen, Ausstiegsszenarien Bescheid wissen wollen. Auf den Punkt gebracht – Frauen kaufen nicht gerne die Katze im Sack. Kennen sie sich nicht aus oder verstehen einen Vertragspassus nicht, fragen Frauen nach.
Frauen haben hier keine falsche Eitelkeit. Beratung und Aufklärung sind gefordert – und dabei zählt die Qualität. Und diese darf gerne auch was kosten. Es muss nicht immer der billigste Anbieter sein, wenn es um die finanzielle (weibliche) Zukunft geht. Service, Wohlfühlambiente, Kompetenz in der Beratung und letztlich Vertrauen sind für Frauen enorm wichtige Softfacts. Während für Männer mit dem getätigten Geschäft die Sache meist erledigt ist, wollen Frauen nachberaten und weiterhin informiert werden. Viele unserer Kundinnen fordern das regelrecht ein. Sie verstehen es als besonderen Service einer Bank, weiterhin informiert zu bleiben.
Frauen haben sich in den letzten Jahren als Bankkundinnen enorm emanzipiert. Die Bereitschaft, Schulden des Partners aus der Vergangenheit mit zu übernehmen, ist kaum mehr gegeben. Auch bei Haftungsfragen reagieren Frauen äußerst zurückhaltend, nur noch wenige Frauen übernehmen die Haftung für ihren Partner. Liebe macht also nicht mehr blind – zumindest nicht mehr in Finanzbelangen.
Frauen haben umgedacht und eine hohe Verantwortungsbereitschaft. Das ist insbesondere bei Kreditvergabegesprächen zu spüren und wird immer wieder von unseren Beratern dokumentiert. Frauen erkennen die Belastungen bzw. die Möglichkeiten, die auf sie zukommen, sehr genau. Sie denken sehr zukunftsorientiert und langfristig, sind weit weg von der klassischen Zockermentalität, die bei Bankkunden wohl eher als typisch männlich einzustufen ist.