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Bank Austria kontra UBS
 
14.10.2013

Bank Austria kontra UBS Debatte, ob Euro uns arm gemacht hat

Von Erwin J. Frasl
Für Aufregung sorgt eine Einkommensstudie der Schweizer Investmentbank UBS. Hat doch die kürzlich veröffentlichte UBS-Studie errechnet, dass die „Geberländer“ im Euro nicht vom Euro profitierten, im Gegenteil sogar Einkommenseinbußen hinnehmen mussten, besonders stark in Österreich. Das liefert neue Munition für die bevorstehende Herbstlohnrunde. Immerhin haben die Geplänkel von Arbeitgebervertretern und Gewerkschaften bereits begonnen. Obendrein hat der Milliardär Frank Stronach mit einer neuen Partei die poltische Bühne betreten, der mit einer Euro-kritischen Linie ins österreichische Parlament kommen will.
Bank Austria kontra UBS Debatte, ob Euro uns arm gemacht hat Finanzportal biallo.at
Mag. Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria, und seine Kollegen kommen in Sachen Einkommensentwicklung und Euro zu anderen Erkenntnissen als die Schweizer Bank UBS
Besonders kritisch steht die Bank Austria den Erkenntnissen der Schweizer UBS gegenüber. Eine Analyse ihrer Volkswirte kommt zu ganz anderen Ergebnissen, wie Stefan Bruckbauer , Chefvolkswirt der Bank Austria, aufzeigt. Danach war die Einkommensentwickung in Österreich im vergangenen Jahrzehnt tatsächlich sehr moderat. Einkommenseinbußen von durchschnittlich mehr als 20 Prozent und für mehr als die Hälfte der Bevölkerung

mehr als 30 Prozent, wie in der UBS-Studie angeführt, sind allerdings nicht nachvollziehbar, sowohl hinsichtlich problematischer Nominaleinkommensdaten als auch aufgrund der vermutlich angenommenen Deflationierung mit Einkommensgruppenspezifischen Inflationswerten – allerdings sind Datendetails zur Studie nicht verfügbar, was die Bank Austria-Experten auf Vermutungen beschränkt.

Die moderate Einkommensentwicklung in Österreich kann nach Einschätzung der Bank Austria nicht mit der Teilnahme an der Europäischen Währungsunion erklärt werden. Vielmehr sind veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen, wie die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in Europa, die Globalisierung und zunehmende Internationalisierung, die insbesondere auf die wohlhabenderen Industrieländer, wie Österreich, große Wirkung zeigen.

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In der Studie von UBS wird besonders auf die Problematik des Euro eingegangen und gewertet, wer vom Euro profitierte und wer nicht mit dem zu erwartenden Ergebnis, dass Länder mit Aufholpotenzial und niedrigeren Einkommensniveaus zu Beginn des Euro besser aussteigen als die bereits zu Beginn wohlhabenderen Länder.

Aber, so Bruckbauer, es wird kein kausaler Grund gesucht, sondern simpel ein Zusammenhang unterstellt. So hätte die Darstellung einiger Nicht-Euro-Länder wie Dänemark, UK oder auch die Schweiz genügt, um zu zeigen, dass nicht der Euro für die schwächere Einkommensentwicklung in den reicheren Ländern verantwortlich war.  Also neben der falschen Daten für Österreich noch ein Argument gegen die Studie von UBS, so Bruckbauer.

Mit strukturellen Veränderungen in Zusammenhang mit der Globalisierung sind insbesondere die Einkommenseinbußen der untersten Einkommengruppen in den wohlhabenderen Ländern viel besser erklärbar, da es zu Verlagerung von unqualifizierten Tätigkeiten kam. Dies ist auch bereits Gegenstand intensiver Diskussionen, die jedoch in der Zusammenstellung von UBS ignoriert wird.

Euro war für Österreich ein Erfolg

Die gemeinsame Währung hat der österreichischen Wirtschaft positive Ergebnisse gebracht
zw. diese zumindest nicht verhindert: Stabile Wechselkursverhältnisse haben zur spürbaren Verringerung von Transaktionskosten im Außenhandel geführt und diesen belebt. Das Außenhandelsvolumen ist im Zeitraum von 2000-2010 um 75 Prozent gestiegen, damit wurden tausende qualifizierte Arbeitsplätze in Österreich gesichert bzw. geschaffen, halten die Volkswirte der Bank Austria fest. Die Beschäftigungsdynamik ist, unterstützt durch
Liberalisierungstendenzen (z.B. Teilzeitarbeitsmöglichkeiten, Geringfügige Beschäftigungsmöglichkeiten), deutlich gestiegen und im Jahr 2011 erreichte die durchschnittliche Beschäftigung mit über 3,4 Millionen ein neues Rekordniveau. Es waren damit um fast 300.000 bzw. neun Prozent mehr Jobs in Österreich verfügbar als im Jahr 2000.

Die Aufrechterhaltung einer gerechten Einkommensverteilung bei gleichzeitig hohem Einkommensniveau war besonders in den letzten Jahren eine Herausforderung. Besonders für untere Einkommen in Österreich brachten die letzten Jahre kaum Realeinkommensgewinne. Allerdings konnte gleichzeitig ein hoher Beschäftigungsstand gehalten werden, es kam daher auch zu keinen Einbrüchen bei den Realeinkommen. Im zukünftigen Kampf um höhere Einkommen und gerechte Einkommensverteilung werden EU und Euro Österreich aus unserer Sicht eher helfen als eine von vielen propagierte Isolation wie in den 30er Jahren, ist Bruckbauer überzeugt.

 

 

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