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Atomkatastrophe in Fukushima
 
22.03.2011

Aktienmarkt Japan wird schwächer tendieren

"Wir gehen davon aus, dass der japanische Aktienmarkt weiterhin schwächer tendieren wird, auch wenn sich das Momentum langsam verringern sollte. In das sprichwörtlich fallende Messer zu investieren, sollte vermieden werden", rät Mostböck. Jedoch erscheint der japanische Aktienmarkt - nach erfolgreicher Bodenbildung - attraktiv. International agierende Qualitätstitel wie Sony, Toyota, Honda oder Nissan (die heute zwischen 8,0 und 20 Prozent schwächer tendieren) sollten langfristig Potenzial bieten.


Bausektor auf Gewinnerseite

Nach dem Erdbeben in Kobe 1995 waren der Transportsektor, Versicherungstitel sowie Einzelhandelstitel auf Sicht der nächsten sechs Monate klare Underperformer. Im Hinblick auf die aktuelle Katastrophe gehen die Analysten des Erste Group Reseach davon aus, dass sich zudem insbesondere Versorgertitel klar schwächer entwickeln werden. Auf der Gewinnerseite dürfte sich der Bausektor finden. Daiwa House, Sekisui oder Sumotoma Osaka Cement tendierten heute deutlich fester und werden vermutlich weiterhin Outperformer sein. "Wir erwarten keine größeren Auswirkungen auf die restlichen asiatischen Märkte", so Mostböck.

Aktienmärkte Europa und USA

Die Auswirkungen der Katastrophe in Japan auf die wichtigsten Leitindizes sollten vorerst insgesamt geringer ausfallen. Lediglich einzelne Sektoren, sollten ihre relative Schwäche fortsetzen.

Betroffen ist vor allem der Versorgerbereich, insbesondere in jenen Ländern, wo Atomkraft eine dominierende Rolle spielt. Dazu gehören vor allem Frankreich, Deutschland und auch Schweden. Die deutschen Versorger RWE, EON bzw. die französische Unternehmen Areva oder EDF (Electricite de France) bleiben unter Druck. Bei diesen Aktien sollte sich die relative Schwäche in den kommenden Quartalen fortsetzen. Ein klarer Profiteur der aktuellen Problematik dürfte Energieversorger wie der österreichische Verbund sein, welcher bekannterweise einen hohen Anteil seiner Stromproduktion aus Wasserkraft erzielt und selbst keine Atomkraftwerke betreibt.

In den USA sind vor allem die Unternehmen General Electric, aber auch der Versorger Exelon, der größte amerikanische Hersteller von Atomenergie, betroffen. Konsequenterweise gehört auch aufgrund des enormen Schadenausmaßes auch der internationale Versicherungssektor und hier insbesondere jener der Rückversicherer zu negativ betroffenen Branchen. Das materielle Schadensausmaß dürfte ein hoher zweistelliger Milliardenbetrag sein, der sich in Folge auf eine Vielzahl von Versicherungen verteilt. Welche internationalen Versicherungen am meisten betroffen sind, ist aktuell noch nicht bekannt, weshalb davon auszugehen ist, dass die Investoren diesen Sektor in den kommenden Wochen tendenziell geringer gewichten werden.

Rohstoffe dürften geringer betroffen sein

Der Ölsektor könnte ein wenig profitieren, ebenso der Goldsektor als klassischer "save haven". Derzeit sind vier Raffinerien geschlossen, ein Großteil davon dürfte länger ausfallen. Insofern dürfte der Import von verarbeitetem Öl stark ansteigen. Kohletitel sollten ebenso profitieren, während der Uransektor zu meiden sein wird. Urantitel in Australien verzeichnen heute bereits einen breiten Sell-Off. Ähnliches erwarten die Erste Group Analysten auch für die großen kanadischen wie US-amerikanischen Uranwerte.

Hohe Staatsverschuldung und arabische Revolution beeinflussen Japankrise

Infolge der dramatisch ausnehmenden Sondersituation in Japan, treten bisherige Finanzmarktthemen wie hohe Staatsverschuldungen und die arabische Revolution vergleichsweise in den Hintergrund. Dennoch sind gerade diese beiden Themenkreise eng mit der aktuellen Japankrise verbunden, denn 1. Japan ist nicht in einer komfortablen Schuldensituation und 2. das Erdbeben und damit zusammenhängende Energie- wie Produktionsausfälle wird zusätzliche Unsicherheit an globalen Finanzmärkten erzeugen.
Das konjunkturelle Sentiment, welches sich in den letzten Monaten sukzessive verbessert hat, wird belastet. Es empfiehlt sich in einer solchen Sondersituation ein selektives Vorgehen, wobei japanische Aktien untergewichtet werden sollten.

Historisch angespannte Verschuldungssituation in Japan

Japan hat traditionell mit den vergleichsweise höchsten Staatsschulden weltweit dato gut umgehen können. Der Großteil der Anleihegläubiger kommt aus dem Inland (Banken, Pensionskassen, private Anleger). Darüber hinaus besitzt Japan ein breit gestreutes internationales Anleiheportfolio (US Treasuries, etc). Eine Finanzierung des Aufbaus in der Infrastruktur könnte daher auch durch Umschichtungen gewährleistet werden. Natürlich wird die aktuelle Krise Japans die Verschuldung weiter ausweiten.

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