"Die Behebung der Schäden wird ohne Zweifel die Verschuldung der öffentlichen Hand Japans weiter in die Höhe treiben. Die japanischen Kapitalressourcen sind aber groß, das Land ist seit Jahrzehnten ein Kapitalexporteur", meint der Chefanalyst der Erste Group. Dies hat dazu geführt, dass Japan ein Netto-Vermögen an ausländischen Wertpapieren von 1.300 Milliarden US-Dollar hat, was 24 Prozent des japanischen BIP entspricht, d.h. die Finanzierungserfordernisse sollten mit Mitteln aus heimischem Besitz erfüllbar sein.
Dies könnte allerdings einen Abzug japanischen Kapitals aus dem Ausland bedeuten. In Japan werden derzeit allein an US-Staatsanleihen knapp 900 Milliarden US-Dollar gehalten. Die würde zumindest vorübergehenden Befestigungsdruck auf den Yen erzeugen, ähnlich wie nach dem Erdbeben in Kobe. Es ist aber wahrscheinlich, dass die japanische Notenbank dem durch Interventionen an Devisenmärkten entgegensteuern würde. Denn ein festerer Yen würde für Japan eine zusätzliche Belastung darstellen. Wertpapiermärkte und hier vor allem US-Staatsanleihen könnten durch den tatsächlichen oder antizipierten Rück-zug japanischen Kapitals leiden. Massive Kursverluste sind aber nicht zu erwarten. Der Dollar könnte generell durch den möglichen Abverkauf japanischer Investoren abschwächen.