Der Welthandel gewann in den ersten Monaten des Jahres 2010 weiter an Dynamik und
erreicht mittlerweile nahezu wieder das Niveau vor der Krise (Frühjahr 2008). Zum einen
brachte der Aufbau der Lagerbestände in den Industrieländern seit Herbst 2009 einen regen
Warenaustausch mit sich.
Zum anderen hielt die weiterhin starke Expansion in Asien die Importnachfrage dieser Region hoch. Sie ist damit derzeit eine treibende Kraft der Weltkonjunktur. Sowohl in den USA als auch im Euro-Raum profitiert die Wirtschaft davon in Form gesteigerter Exportzuwachsraten, so Wirtschaftsforscher Gerhard Rünstler vom Österreichisch en Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo).
US-Konjunktur verbesser sich deutlich
In den USA verbesserte sich die Konjunkturlage seit Herbst 2009 deutlich. Ausrüstungsinvestitionen und privater Konsum zogen merklich an. Mit dem Auslaufen der Konjunkturpakete könnte sich die Dynamik allerdings 2011 neuerlich abschwächen. Im Euro-Raum stagnierte die Binnennachfrage hingegen bis zuletzt. Eine Verzögerung des Aufschwungs gegenüber den USA entspricht durchaus dem üblichen Muster früherer Konjunkturzyklen: In der Vergangenheit erreichte die Konjunktur im Euro-Raum ihren Tiefpunkt etwa zwei bis vier Quartale nach den USA. Auch diesmal werden die Erholung des Welthandels und die Abwertung des Euro (nominell-effektiver Wechselkurs des Euro seit Jahresbeginn etwa – 10,0 Prozent ) weiter zur Stabilisierung des Wachstums im Euro-Raum beitragen.