Jede Diskussion um eine Pensionsreform spielt den Versicherungen in Österreich in die Hände: Aus Angst vor einem zu großen finanziellen Abstieg in der Pension schließen viele eine private Lebensversicherung ab, die dann die Lücken bei der Altersvorsorge schließen soll. Tatsächlich liefert Ihnen eine solche Versicherung einige Vorteile bei der Vorsorge. Dazu zählen – sofern Sie sich den Betrag nicht auf einmal auszahlen lassen – die steuerliche Absetzbarkeit (für vor 1. Jänner 2016 abgeschlossene Verträge) sowie die lebenslange Pension. Doch was allein den Ertrag angeht, fahren später oft mit eigener Vorsorge besser – und dazu braucht es nicht einmal besonders viel Geschick bei der Altersvorsorge.
Bei der Lebensversicherung müssen Sie in Österreich vom eingezahlten Betrag schon einmal vier Prozent Versicherungssteuer berappen, dazu kommen weitere Kosten. Erst für den verbleibenden Betrag gilt der Garantiezins, der in Österreich mit 1.Jänner 2016 von 1,5 auf 1,0 Prozent gesunken ist. In der Praxis liegt der garantierte Zinssatz somit unter 1,0 Prozent vom einbezahlten Betrag. Wählen Sie hingegen für die Altersvorsorge eine Veranlagung wie
Tagesgeld oder
Festgeld, so gibt es die Zinsen für den gesamten Sparbetrag. Und das ist bei manchen Banken sogar mehr als 1,0 Prozent.
Außerdem ist eine Lebensversicherung eine sehr langfristige Veranlagungsform und ein vorzeitiger Ausstieg schwierig bzw. mit finanziellen Nachteilen verbunden. Haben Sie für eine größere Anschaffung Liquiditätsbedarf, steigen Sie mit anderer Veranlagung meist besser aus.
Direktbanken bieten für Festgeld attraktive Zinsen - zum Beispiel schon bei einer dreijährigen Bindung 1,70 Prozent (
Credit Agricole) oder 1,51 Prozent (
Austrian Anadi Bank aus Österreich), was angesichts der derzeit niedrigen Zinslage sehr interessant ist. Bei beiden Instituten greift die gesetzliche
Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro.