Der Wirtschaftsprüfer stellt fest, ob die im Jahresabschluss enthaltenen Angaben den Stand des Vermögens und der finanziellen Lage der Gesellschaft im Sinn der österreichischen Rechnungslegungsvorschriften möglichst getreu darstellen. Dies dient vor allem dem Schutz der Gläubiger, der Investoren und der Anteilseigner. Auch das Unternehmen kann aus einer Prüfung durch fachkundige Dritte nur profitieren.
Wie jede andere qualitativ hochwertige externe Dienstleistung, hat auch die Wirtschaftsprüfung ihren Preis. Nichtsdestotrotz wird die Wirtschaftsprüfung zunehmend zu einer commodity, wo der günstigste Anbieter den Zuschlag erhält. Wenn man die Wirtschaftsprüfung nur als unangenehme Verpflichtung sieht, dann ist das sicherlich ein vernünftiger Zugang. Doch über eines sollte man sich klar sein: Je geringer der Preis, desto geringer die Qualität.
Steuertipp
Wer aller die Pendlerpauschale nutzen kann
EU-Erbrechtsverordnung
Die Auswirkungen für Todesfälle mit Auslandsberührung
Verschleierung von Finanzgeschäften
Schluss damit in den USA, Großbritannien und auch in Österreich
Die kleinste wie die größte Kanzlei, sei es eine der big four oder ein mittelständischer Wirtschaftstreuhänder, müssen für die Wirtschaftsprüfung qualifizierte Prüfer, Akademiker und Revisionsassistenten beschäftigen. Auch der verantwortlichen Wirtschaftsprüfer muss angemessen und ausreichend an der Prüfung mitwirken. Aus diesen Personalkosten setzen sich im Wesentlichen die Honorare für Wirtschaftsprüfungen zusammen.
Einsparungsmöglichkeiten gibt es infolgedessen auch nur beim Personal. Wenn ein Wirtschaftsprüfungshonorar um die Hälfte günstiger ist als andere, kann es hierfür theoretisch mehrere Gründe geben. Denkbar wäre zum Beispiel, dass die Mitarbeiter um den halben Preis arbeiten. Wenn man die Gehaltsstruktur bei den Wirtschaftstreuhändern kennt, weiß man, dass dies ausgeschlossen ist. Vielleicht arbeiten sie doppelt so schnell wie die Konkurrenz. Es wäre schön, solche Mitarbeiter zu haben, aber auch diese Variante ist leider unwahrscheinlich. Die bittere Wahrheit ist, dass für ein um die Hälfte reduziertes Honorar, vermutlich auch nur die Hälfte geprüft werden kann. In manchen Branchen mag man für weniger Geld durchaus gute Qualität erhalten. Bei der Wirtschaftsprüfung ist dies gewiss nicht so.
