Viele Haushalte lassen sich von der Kapitalertragssteuer abschrecken. Doch das ist eine fatale Einstellung für den Vermögensaufbau.
Laut einer INTEGRAL-Studie, im Auftrag der Ersten Bank, schreckt die Wertpapier-KESt, also die Kapitalertragssteuer, österreichische Anleger davon ab, in Fonds, Aktien oder Anleihen zu investieren. „In einer Zeit in der es auf klassische Spareinlagen keine Zinsen gibt, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um Privatanlegern den Weg in Wertpapier-Investments zu vereinfachen. Die Kapitalertragssteuer auf Wertpapiere bewirkt leider das genaue Gegenteil“, hält Erste Bank Geschäftsführer Peter Bosek fest. 15 Prozent der Österreicher, die überhaupt keine Wertpapiere besitzen, sagen, sie würden diese Veranlagungsform wählen, wenn es die 27,5 Prozent Kapitalertragsteuer auf Wertpapierinvestments nicht geben würde. In Gesamt-Österreich (Wertpapier-Besitzer und Nichtbesitzer) sind es sogar 26 Prozent die bei Abschaffung der KESt diese Anlageklasse verstärkt wählen würden. Und 53 Prozent aller die schon Wertpapiere besitzen, würden ohne KESt verstärkt in Fonds, Aktien und Anleihen investieren.
Finanzierungshöhe steigt an
Die weiterhin niedrigen Zinsen zeigen im Zwölf-Monatstrend eine steigende Kreditsumme: Sie stieg durchschnittlich um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr von 67.500 auf 79.400 Euro an. „Auch wenn die Zinsen aktuell niedrig sind, sollte man bei langen Kreditlaufzeiten für Haus oder Wohnung unbedingt auf einen vergleichsweise günstigen Fixzinssatz zurückgreifen“, so Bosek.
Mit einem prozentuellen Zuwachs von vier Prozentpunkten wuchs der Anteil derjenigen, die eine große Anschaffung planen. Mit einem Bankkredit oder ein Bauspardarlehen wollen das 20 Prozent finanzieren (+5). Traditionell wollen sich dennoch über vier von fünf Befragten große Anschaffungen durch eigene Ersparnisse ermöglichen.
Sparbuch legt weiter an Beliebtheit zu
Der niedrig bleibende Leitzins scheint allerdings keine Auswirkungen auf die Attraktivität des Sparbuchs zu haben. Während andere etablierte Anlageformen in ihrer Popularität gleich bleiben (Bausparer: 45%, ±0) oder sogar rückläufig sind (Lebensversicherung: 33%, - 5PP und Pensionsvorsorge: 34%, -2PP), legt das Sparbuch um drei Prozentpunkte auf 63% zu. Alternative Investitionsmöglichkeiten wie
Immobilien (19%, +2) und
Gold (17%, +3) schneiden im Vorjahresvergleich besser ab. Wertpapiere werden weiter konstant von 30 Prozent in Erwägung gezogen. Insgesamt wollen 82 Prozent der Befragten innerhalb der nächsten zwölf Monate etwas veranlagen. Die durchschnittliche Summe, die dabei vom eingeplant wird steigt von 5.700 Euro auf 6.000 Euro (+5%).
Tipp: Lassen Sie sich nicht von der Kapitalertragssteuer abschrecken. Neben einem gut verzinsten Tagesgeld-Konto, sollte ein Teil des Geldes in Anleihen und Aktien fließen. Auch kann es derzeit Sinn machen, eine Immobilie zu finanzieren. Nutzen Sie hierzu den
Hypothekarkredit-Vergleich.