Der Brexit-Schock saß an den Finanzmärkten tief. Das macht sichere Häfen wie Gold interessant. Auch an der Börse könnte ein günstiger Zeitpunkt für den Einstieg sein, wenn Sie Mut und langen Atem haben.
Das überraschende Ja der Briten zum Brexit sorgt für wilde Turbulenzen auf den Finanzmärkten. Das britische Pfund rutschte diese Woche auf ein 31-Jahrestief und auch der ATX verlor massiv an Wert. Ob dies auch längerfristig so sein wird, ist freilich noch offen. „Der Brexit ist ein noch nie dagewesenes Ereignis und in seinen Konsequenzen schwer abschätzbar“, bringt es Peter Brezinschek, Chef von Raiffeisen Research, auf den Punkt. Sollten Sie zu den wirklich mutigen Anlegern gehören, können Sie möglicherweise dennoch profitieren.
So treiben Krisen stets solche Anlageprodukte in die Höhe, die als sichere Häfen gelten, wie etwa Edelmetalle. Gold ist derzeit so teuer wie zuletzt vor zweieinhalb Jahren, der Preis für eine Feinunze kletterte zuletzt auf mehr als 1.370 US-Dollar. Davon haben auch die ETFs (Exchange-Traded Funds) profitiert, also an der Börse gehandelte Fonds, mit denen man rasch und einfach auf Börsen oder Edelmetalle wie Gold handeln kann. Auch künftig werden sie bei
Brexit-Turbulenzen an der Börse im Blickpunkt stehen.
Ebenso könnten durch den Brexit Immobilien an Wert zulegen. Zwar purzeln die Kurse von Immobilienfonds in Großbritannien, doch bislang gibt es keine konkreten Anzeichen, dass dies auch in Europa so sein könnte. Vor allem reale Immobilien gewinnen im Normalfall in Krisenzeiten an Wert – so wie auch nach der Finanzkrise 2008/2009 geschehen. Allein zwischen 2010 und 2015 haben die Immobilienpreise in Wien laut einer Auswertung des Portals immowelt.at im Mittel um 51 Prozent zugelegt.
Sie können die Krise auch als Chance sehen
Aber auch für die Geldanlage in Aktien können Sie die Krise als Chance sehen. Denn viele Aktien gibt es derzeit zu einem günstigen Preis. Zwar könnten die Kurse der ATX-Unternehmen noch sinken – Raiffeisen-Chefanalyst Brezinschek rechnet mit einem Gewinnrückgang bei den ATX-Unternehmen von rund zehn Prozent. Doch ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass auf Krisen stets Phasen der Erholung folgten. Und oft wirkten politische Krisen an den Börsen nicht einmal lange nach. Zum Beispiel hatte der Dow Jones nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2011 massiv verloren, zwei Monate später waren die Einbußen wieder wettgemacht.
Nicht alles auf ein Pferd setzen
Fest steht freilich, dass Sie nicht alles auf ein Pferd setzen sollten. Selbst wenn die derzeitige Panik an den Aktienmärkten zu vielen Verkäufen führt und manche Aktie zum Schnäppchen werden lässt, ist ein Einstieg derzeit mit hohen Risiken verbunden. Generell gilt die Faustregel, dass nur jener Teil des Vermögens, auf den Sie im Notfall auch verzichten könnten, in rein spekulative Werte gehen sollte. Für den Rest wählen Sie besser risikoärmere Sparprodukte, zum Beispiel hat Moneyou mit 1,3 Prozent für nur ein Jahr Bindung derzeit ein attraktives Festgeld-Angebot. Übrigens: Wem die österreichische Einlagensicherung lieber ist, dem bietet die Austrian Anadi Bank noch
bis 12. August 2016 hohe Festgeld-Zinsen. Und mindestens drei Monatsgehälter sollten sie jederzeit verfügbar haben, um im Notfall rasch liquide zu sein.
Die Infos, wer hier die besten Zinsen zahlt, liefert Ihnen der Biallo-Vergleich für Tagesgeld: