Bankkunden droht immer wieder neuer Ärger. Jüngster Anlass: Bankgebühren. Da will die Bawag P.S.K. etwa 20.000 Kunden zwingen, von preisgünstigen Girokonten auf teurere Girokonten umzusteigen.
Startschuss für Bankomatgebühr durch Euronet
Angekündigt hatte sich neuer Ärger mit den Bankgebühren schon im Juli dieses Jahres: Da hatte der Bankomatbetreiber Euronet damit begonnen, Gebühren bei Geldbehebungen zu kassieren. Konkret müssen Euronet-Kunden seither für jede Bargeldabhebung egal in welcher Höhe an Euronet-Geräten 1,95 Euro bezahlen.
Girokonten: Jetzt sorgt Bawag P.S.K. für Aufregung
Nun sorgt die Bawag P.S.K. für helle Aufregung in Sachen Bankgebühren: Denn rund 20.000 Bawag-Kunden mit preisgünstigen Girokonten werden aktuell von der Bawag P.S.K. aufgefordert auf teurere Girokonten, d.h. auf Varianten der sogenannten „KontoBox“ umzusteigen. Girokonten, von Bawag-Kunden, die nicht umsteigen wollen, werden schlicht und einfach gekündigt.
Kein Wunder, dass sich da viele Konsumenten verschaukelt fühlen: Immerhin kostet die „KontoBox small“ 4,90 Euro pro Monat und beinhaltet nur eine einzige kostenlose Bargeldbehebung im Monat. Die „KontoBox medium“ kostet 6,90 Euro pro Monat und gönnt Bawag-Kunden nur fünf kostenlose Bargeldabhebungen pro Monat. Wer öfter Bargeld von seinem Girokonto abhebt, muss in Zukunft 0,39 Euro pro Transaktion bezahlen. Nur wer sich für das Girokonto „KontoBox large“ entscheidet und dafür monatlich 9,90 Euro berappt, darf ohne zusätzliche Gebühren unbegrenzt Bargeld von seinem Girokonto abheben.
Da klingt es wie Hohn, dass die Bawag P.S.K. ihre Gebühr für Bargeldabhebungen nicht als Bankomatgebühr verstanden wissen will, sondern als Entgelt für Automatentransaktionen. Da werden Bawag-Kunden wohl in Zukunft bei jeder Bargeldabhebung von ihrem Girokonto glückselig vor sich hin deklamieren „ich zahle keine Bankomatgebühr – ich zahle nur ein Entgelt für Automatentransaktionen“.
Girokonten bisheriger Bawag-Kunden, die nicht auf teurere Girokonten umsteigen wollen, werden von der Bawag P.S.K. per Ende Jänner kommenden Jahres gekündigt. Soweit die schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht für Bankkunden und ihr Girokonto
Die gute Nachricht für Bankkunden und ihr Girokonto: Es gibt auch Banken, die ihren Kunden kostenlose bzw. besonders günstige Girokonten anbieten. Das heißt, Sie als Bankkunde haben die Möglichkeit zum Wechsel Ihres Girokontos bzw. zu einem kompletten Bankwechsel.
Und das betrifft jetzt nicht nur Kunden der Bawag P.S.K. Denn auch andere Banken drehen immer wieder und sehr gerne an der Schraube „Bankgebühren“, um ihre Erträge aufzubessern.
Mein Tipp für Sie: Treffen Sie keine übereilten Entscheidungen, sondern überprüfen Sie wieder einmal sehr sorgfältig Ihre Bankauszüge und listen Sie alle Bankgebühren auf, die heuer bei Ihren Girokonten angefallen sind. Bei Gehaltskonto, Pensionskonto oder sonstigen Girokonten innerhalb einer Familie kann da schon einiges an Gebühren zusammenkommen. Und vergessen Sie nicht, sich einmal genauer anzusehen, wie oft Sie und Ihre Familie von Ihren Girokonten Bargeld abheben.
Wann es höchste Zeit für Sie ist, Ihre Girokonten oder gar Ihre Bank zu wechseln
Sobald Sie einen Überblick über Ihre Bankgebühren haben lohnt es, sich einen Überblick über die Konditionen von Girokonten zu verschaffen (s. Tabelle unten), um herauszufinden, ob Sie und Ihre Familie ohnehin bereits über besonders günstige Girokonten verfügen, oder ob es Zeit für einen Wechsel der Girokonten Ihrer Familie ist.
Wenn Sie bei dieser Gelegenheit gleich auch an einen kompletten Bankwechsel denken, dann vergleichen Sie in jedem Falle auch die Konditionen für Geldanlagen wie
Tagesgeld,
Festgeld und vergessen Sie nicht, auch
Kredit-Konditionen zu vergleichen – für den Fall, dass Sie bestehende Kredite umschulden wollen.
Falls Sie auch Geld in Fonds, Anleihen oder Aktien anlegen, vergleichen Sie bitte auch die Gebühren für den Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren und Gebühren für die Depotführung.
Damit Sie bei einem Bankwechsel auch wirklich bei einer Bank landen, die Ihnen für lange Zeit wirklich günstige Konditionen bietet. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Erfolg bei der Suche nach der für Sie günstigsten Bank.
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