Müssen Sie schon eine Gebühr bezahlen, wenn Sie Geld bei einem Bankomat abheben? Wenn nicht, seien Sie trotzdem vorsichtig.
Bankomatgebühren: Vorreiter Euronet
Es geht schon wieder los: Die Banken suchen angesichts extrem niedriger Zinserträge neue Einnahmequellen und somit liebäugeln sie auch immer wieder mit Gebühren fürs Abheben von Bargeld an Bankomaten. Die jüngste Debatte um Gebühren für das Geldabheben an Geldautomaten hat dabei das US-Unternehmen Euronet ausgelöst. Euronet betreibt in Österreich rund 80 Geldautomaten, die nicht zum Bankomatnetz der österreichischen Banken gehören, und verlangt seit kurzem von ihren Kunden 1,95 Euro je Bargeldabhebung.
Tirol und Salzburg: Raiffeisenbanken kassieren Gebühr für's Fremdgehen beim Abheben
In Tirol und in Salzburg kassieren die dortigen Raiffeisen Landesbanken bereits seit längerer Zeit eine Bankomatgebühr – allerdings vorerst nur dann, wenn ihre Kunden Geld bei fremden Bankomaten abheben. Für eine allfällige Bankomatgebühr haben auch die Bawag P.S.K. und ihre Tochter Easybank bereits Vorkehrungen getroffen: So findet sich in den Kundenrichtlinien der Bankomatkarte der Bawag P.S.K. bzw. der Easybank der Hinweis, dass Betreiber von Geldautomaten für die Behebung eine Gebühr verlangen könnten.
Wissen Sie, wie viel Sie jährlich an Bankspesen bezahlen?
Die neu aufgeflammte Debatte um eine Gebühr für das Geldabheben bei Bankomaten macht wieder sichtbar, wie gerne Banken auf das Instrument Bankgebühren zurückgreifen, um ihre Erträge zu steigern. Viele Bankkunden scheuen allerdings davor zurück, sich ihre Kontoauszüge regelmäßig genau genug anzusehen. Und so übersehen Bankkunden oft, wie stark die Spesen für ihre Bankkonten ihre Zinserträge schmälern. Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Bankkonten im Detail angesehen und die jährlich anfallenden Bankspesen übersichtlich für sich aufgelistet, um zu sehen, wie viel Sie jährlich an Bankspesen an Ihre Bank abliefern müssen?
Listen Sie alle Ihre Bankspesen auf - Sie werden staunen, was da zusammen kommt
Natürlich kostet es Zeit, alle Konten einer Familie wieder einmal auf anfallende Spesen hin zu durchleuchten: Egal, ob es um Gehaltskonten in der Familie, um Pensionskonten, sonstige Girokonten, um Sparkonten der Eltern, Sparkonten der Kinder, oder Kreditkonten geht, oder um Spesen für einen allfälligen
Leasingvertrag für einen Familienauto, machen Sie sich die Mühe, einmal alle Bankspesen für sich aufzulisten. Da kommt in vielen Familien schon einiges zusammen. Und falls Sie auch Geld in Fonds, Anleihen oder Aktien anlegen, dann vergessen Sie bitte auf keinen Fall, auch auf die Spesen Ihrer Wertpapierkäufe bzw. Ihrer Wertpapierverkäufe zu achten. Denn die Summe aller Spesen bei Kauf und Verkauf eines Wertpapiers kann Ihren Nettogewinn durchaus unter den Ertrag eines Festgeldkontos drücken.
Mein Tipp für Sie: Wenn es Sie erschreckt, wie viel Sie und Ihre Familie jährlich an Spesen an Ihre Bank abliefern müssen, dann prüfen Sie doch, wo Sie Bankspesen einsparen können.
Egal, ob es um ein Gehaltskonto, Pensionskonto, sonstiges
Girokonto, Bankomatkarten, Kreditkarten, Sparkonten bzw. einen
Kredit oder Wertpapierkonten geht, es gibt immer wieder Alternativen für Sie. Das zeigt etwa das Gehaltskonto der
Hellobank: Neue Kunden für ein Gehaltskonto erhalten bei der Hellobank eine Prämie von 75 Euro - eine Bankomatkarte bzw. eine Kreditkarte gibt es obendrein gratis. Und auch im Wertpapierbereich bieten Hellobank, bankdirekt.at oder ing-diba.at Kunden immer wieder die Möglichkeit beim
Wertpapierkauf Spesen zu sparen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie jedenfalls viel Erfolg, beim Spesensparen.
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