Die Börsen sind in den vergangenen Jahren schon etliche Male steil bergauf gegangen. Mit Fondssparen können Sie regelmäßig kleine Geldbeträge in Investmentfonds anlegen – und hoffen, so von den Chancen am Kapitalmarkt zu profitieren. Doch sind Sie unterm Strich damit wirklich erfolgreicher als zum Beispiel mit langfristig gebundenem Kapital?
Fondssparpläne sind bei den Banken in der Regel ab etwa 25 Euro aufwärts im Monat verfügbar. So bietet etwa das Bawag P.S.K. Fonds Sparen ab 50 Euro im Monat die Möglichkeit, je nach persönlichem Risiko bzw. Ertragswunsch die Wertpapiere auszuwählen. Allerdings verursacht ein Fondssparplan auch Kosten: Das sind einerseits die Anschaffungskosten für die Investmentfonds-Anteile, in die man letztendlich sein Geld anlegt, und außerdem laufende Gebühren. Bei der Bawag können das etwa bis zu vier Prozent Ausgabeaufschlag sein. Das bedeutet: Der endgültige Ertrag des Fondssparplans hängt davon ab, welchen Ertrag die ausgewählten Fonds erwirtschaften und welche Gebühren dann noch abgezogen werden.
Dabei haben Sie als Anleger schon mit wenig Geld die Qual der Wahl, wenn es um die Fonds geht, in die Sie Ihr regelmäßig abgezweigtes Geld anlegen wollen. So bietet etwa der „Fonds Investmentplan“ der Hellobank rund 1000 Fonds zur Auswahl – und schon ab 50 Euro monatlich sind Sie dabei. Auch das „easy fondssparen“ der Bawag-Tochter Easybank listet eine große Anzahl Fonds bei einem Start ab 50 Euro pro Monat auf.
Die jeweiligen Fonds unterscheiden sich sehr stark je nachdem, ob sie in Aktien oder Anleihen anlegen – und in welche konkret. Fragen Sie sich also, ob sie mehr oder weniger Risiko in Kauf nehmen. So weist etwa der für Fondssparer wählbare Fonds „Allianz Biotech A“, der in Biotechnologie-Unternehmen investiert, über die vergangenen fünf Jahre eine durchschnittliche Jahresperformance von 23,67 Prozent auf. Das ist natürlich schön – doch hätten Sie als Fondssparer stattdessen auf den „Allianz Rohstoffonds A“ gesetzt, so hätten Sie eine Jahresperformance von minus 10,63 Prozent erlebt, also deutlich Geld verloren. Natürlich können Sie auch auf vorsichtig anlegende Fonds setzen, aber dann ist eine Performance im niedrigeren einstelligen Bereich realistisch. Je höher der mögliche Ertrag, desto höher auch das Risiko, lautet die einschlägige Börsianer-Regel. Wichtig ist dabei auch eine Unterscheidung: Grundsätzlich ist zwischen ausschüttenden Fonds (meist mit A gekennzeichnet) und thesaurierenden Fonds (mit T gekennzeichnet) zu unterscheiden: Die Ausschütter überweisen Ihnen die Erträge regelmäßig, die Thesaurier legen sie dagegen sofort wieder an, Geld gibt es dann erst am Ende der Laufzeit, wenn alles aufgelöst wird.
Wer sich lieber nicht so detailreich in Fondstypen, Anlageziele, Performance und Risiko vertiefen will, der kann die 50 Euro aufwärts natürlich auch ganz klassisch anlegen. Generell empfiehlt es sich, nur einen Teil des Geldes in risikoreicheren Anlageformen wie Fonds zu investieren, den anderen Teil in
Tagesgeld oder Festgeld. Denn zumindest bis 100.000 Euro ist das Geld hier sicher. Erfahren Sie mehr über die
Einlagensicherung.
Die Biallo-Übersicht hilft Ihnen übrigens, günstige Angebote zu finden: Wer zum Beispiel 1.000 Euro zwölf Monate lang anlegt, der kann bei Tagesgeld derzeit bei Moneyou mit 0,80 Prozent rechnen, bei der Austrian Anadi Bank gibt es 0,77 und bei der Renault Bank direkt sind es 0,70 Prozent, gleiches gilt für die in Wien ansässige Satander Consumer Bank. Wer Festgeld z.B. für drei Jahre anlegt – sehr viel kürzere Fristen machen übrigens auch beim Fondssparen wegen der Nebengebühren wenig Sinn – der bekommt bei Credit Agricole 1,55 Prozent, bei Deniz-Bank und Vakif Bank winken immerhin 1,25 Prozent samt österreichischer Einlagensicherung.